Orden bei Flüchtlingen alles andere als säumig
"Wer behauptet, dass wir zu wenig tun, soll uns ein Kloster zeigen, wo Flüchtlinge Platz hätten, die nicht aufgenommen werden", so Präsidentin Mayrhofer im Interview. "Bei der Grundversorgung gibt es schon jetzt eine ganz große Zahl von Beispielen, in denen sich Ordensgemeinschaften oder Pfarren engagieren, die auch in den kirchlichen Medien genannt, aber ansonsten nicht wahrgenommen werden", sagte die Ordensfrau und weiter: "Offenbar will man sich das Argument nicht wegnehmen lassen, dass die Kirche nichts tut. Ich komme nicht umhin, politische Interessen zu vermuten."
Freilich: Die Kirche würde noch viel mehr tun, wenn man sie ließe. Präsidentin Mayrhofer: "Es gibt auch ein enormes Kompetenzproblem. Viele Ordensgemeinschaften haben Räume angeboten, die aber aus verschiedensten Gründen abgelehnt wurden. Wir bieten an, und der Bürgermeister sagt: Kommt nicht in Frage. Oder die Bezirksquote ist schon durch öffentliche Einrichtungen erfüllt, und der Bezirk sagt: Nicht jetzt die Kirche auch noch." So geschehen beim Kloster Gleink bei Steyr, das noch weitere 100 Flüchtlinge aufnehmen würde - wenn nicht gleich daneben ein weiteres Asylheim stünde, weshalb sich laut Caritas die Behörden querlegen. Auch das Canisiusheim in Horn bleibt gesperrt, nachdem in der Nähe ein leeres Altersheim für Asylwerber geöffnet wurde. Die Diözese Graz-Seckau wiederum bot ein Grundstück für Erstaufnahmequartiere an, "das wurde aber abgelehnt, weil es in der Region schon ein Erstaufnahmezentrum gab".
Das ganze Interview können Sie in der Online-Ausgabe der »Wiener Zeitung« lesen.
[rs]