Orden sind die Blutgefäße der Kirche
Prof. Jäggle begann seinen Vortrag mit dem „Dank für das Engagement der Orden in der Praxis und für die politischen Stellungnahmen der Ordensverantwortlichen“. Mit Flüchtlingen, mit Muslimen werde eine Politik der Angst gemacht. Und Angst sei ein schlechter Ratgeber. Es gebe in der Frage der Migration keine schnellen Lösungen, man brauche einen langen Atem und Orientierung. Die Orden mit ihrem weltweiten Netzwerk können diese geben.
Die Frage der Migration sei zunächst nicht eine Frage der Orden als Lebensgemeinschaften, sondern eine spirituelle Frage der Orden als Glaubensgemeinschaften. Die Flüchtlinge hätten uns darauf aufmerksam gemacht, dass wir in einer Migrationsgesellschaft leben. „Österreich kann man nur als Migrationsgesellschaft verstehen.“ Religiöse Pluralität sei ein Phänomen, eine Wirklichkeit - und kein Problem. Und religiöse Pluralität sei ein Geschenk. Prof. Jäggle: „Gerade im Fremden begegnet uns Gott. Er hilft uns zur Selbstidentifikation, hilft uns, unsere Grenzen zu sehen, Mensch zu werden.“ Von daher seien alle Exklusionen und alle Nationalismen unkatholisch. „Was hat Gott vor, dass er uns mit dieser Migration beschenkt und heimsucht?“ „Wir sind die Antwort!“, ist Prof. Jäggle überzeugt.
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