Tag des Denkmals im Klösterreich
Entlang von Pilgerwegen dokumentieren die Klöster jahrhundertealte Geschichte, Kultur und Spiritualität. Beim Klösterreich-Angebot „kunst.werk.statt Kloster“ werden Klöster mit ihrer Sinnstiftung und Spiritualität über die Jahrhunderte präsentiert, die in besonderen Kunstwerken ihren Ausdruck findet. Am Tag des Denkmals führt eine spannende Erlebnisreise zu „Gemeinsam unterwegs“-Themen in die Geschichte und Kunst von Klöstern.
„Quam bene conveniunt – Wie gut sie doch zusammenpassen“. Im Fresko der Kaiserstiege von Stift Altenburg stellte der Maler Paul Troger auf einmalige Art und Weise den Bund zwischen Glaube und Wissenschaft dar: sie reichen einander freundschaftlich die Hände. Für den Betrachter wird diese Aussage zum sinnlich erfahrbaren Erlebnis – muss er sich doch zwangsläufig für eine Seite der doppelläufigen Stiege entscheiden. Nach oben, zur Wahrheit, führen beide Wege, beschreiten kann man immer nur einen. Neue Pfade hat der heutige Konvent auch mit der Gestaltung des Gartens der Religionen beschritten. Die fünf großen Weltreligionen werden in ihren Gemeinsamkeiten dargestellt, verbindende Elemente sind Wege, Wasser und Steine. Stiftsführungen um 10.00, 11.00, 13.00, 14.00 und 15.00 Uhr (Dauer ca. 60 Min., Treffpunkt: Foyer). Führungen durch den Garten der Religionen um 11.00 und 14.00 Uhr (Dauer ca. 60 Minuten, Treffpunkt: Eingang Garten der Religionen). Kinderprogramm um 14:00 Uhr: Gemeinsam unterwegs mit den Künstlern – wo hat es die Künstler des Barock auf ihren Reisen hin verschlagen, was haben sie gesehen und was haben sie von dort mitgenommen? (Führung mit Kreativteil für Kinder von 6-12 Jahren, Treffpunkt: Foyer). Information: www.stift-altenburg.at.
Im Stift Göttweig nimmt man das diesjährige Motto „Gemeinsam unterwegs“ auch wörtlich. Um 15.00 Uhr wird der Tag des Denkmals mit einer zweistündigen Wanderung am Jakobsweg, begleitet von Prior Pater Maximilian, abgeschlossen. Um 10.30 Uhr startet die erste Kurzführung durch die Sonderausstellung „Heiliges Jahr 2016 – Wallfahrt nach Rom“. Um 13.00 Uhr führt Subprior Pater Franz durch die Sonderausstellung „Stift Göttweig und sein Dach – Bauhistorische Einblicke in die Entstehung einer barocken Dachlandschaft“. Um 15 Uhr zeigen Frater Andreas und BM Ing. Peter Griebaum einen der größten Dachböden des Landes - über der Kaiserstiege kann man die barocke Handwerkskunst und die Fertigkeiten der Zimmerleute und Dachdecker von heute bestaunen. All diese Sonderführungen werden kostenfrei angeboten, der Eintrittspreis in das Museum im Kaisertrakt ist am Tag des Denkmals um 50 % ermäßigt. Information: www.stiftgoettweig.at
Im Stift Klosterneuburg geht es am Tag des Denkmals um „Vergangenheit und Gegenwart – gemeinsam im Sinne des Glaubens unterwegs“. Das Stiftsmuseum vereinigt Kunstwerke aus neun Jahrhunderten – vom Mittelalter bis zu ganz aktueller Kunst, die im Rahmen der „Galerie der Moderne“ gezeigt wird. Den meisten ist gemeinsam, dass sie im Dienste des Glaubens entstanden sind und das Wort Gottes verkünden. Doch sie tun dies naturgemäß auf die unterschiedlichste Art und Weise. In stündlichen Spezialführungen von 13.00 bis 16.00 Uhr werden auch Räume gezeigt, die derzeit im Rahmen des normalen BesucherInnenbetriebes nicht zu sehen sind. Außerdem werden ausgewählte FinalistInnen des Kunstwettbewerbs um den „St.-Leopold-Friedenspreis 2016“ präsentiert, der heuer unter dem Motto „Die Macht der Gier“ steht. Information: www.stift-klosterneuburg.at
Das Stift Kremsmünster beteiligt sich am Tag des Denkmals am 25. September mit Spezialführungen zum Thema „Restaurieren als Prozess“. Entlang abgeschlossener Restaurierungen werden ein Einblick in die Problematik des „Restaurierens heute“ geboten und Lösungsansätze dargestellt. Sonderführungen mit HR Dr. Ulrike Knall-Brskovsky und P. Klaudius Wintz finden um 14 und 16 Uhr (Dauer ca. 1,5 Std.) statt. Treffpunkt ist im Prälatenhof vor der Stiftskirche. Information: www.stift-kremsmuenster.at
Das Stift Lilienfeld lädt zum „Tag des Denkmals“ am 25. September zu Führungen durch die Klosteranlage (um 14.00 und 15.30 Uhr, Dauer ca. 60 Min., Treffpunkt: Pforte) ein. Das Stift Lilienfeld öffnet seine Pforten heuer zum ersten Mal auch im Rahmen des Tages des Denkmals. Lilienfeld gehört zu den überregional bedeutendsten und besterhaltenen Zisterzienserklöstern Österreichs. Im Kern der auch heute noch gut ablesbaren mittelalterlichen Klosteranlage steht einer der schönsten und größten romanisch-frühgotischen Kirchenbauten des frühen 13. Jahrhunderts in Niederösterreich. Die dreischiffige Pfeilerbasilika mit Querhaus und gerade abschließender, mehrschiffiger Chorumgangshalle beeindruckt besonders durch ihren weiten, hohen Innenraum und die Reinheit der Architektur. Der in den Jahren 1210-1230 geschaffene Kreuzgang steht in seiner frühgotischen Formenvielfalt unter dem Einfluss burgundisch-südfranzösischer Stilentwicklung. Das Stift hat bereits im Barock mit den Konventstrakten und -höfen bedeutende bauliche Erweiterungen und Ergänzungen erfahren. Der große Stiftsbrand des Jahres 1810, bei dem das Stift mit dem Abbrennen der Kirchendächer und dem Teileinsturz des Turmes in seiner Bausubstanz stark geschädigt wurde, hätte beinahe zur Auflösung des Klosters geführt. Die Restaurierungsmaßnahmen umfassten auch die Regotisierung des Kreuzgangs und die Wiedererrichtung des Brunnenhauses und banden bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts sämtliche Ressourcen des Klosters. Information: www.stift-lilienfeld.at.
Im Stift Rein bei Graz haben steirische Handwerker und Künstler mit der Reiner Stiftskirche zwischen 1745 und 1766 ein erlesenes barockes Gesamtkunstwerk hinterlassen. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt ließ das Zisterzienserstift Rein die umfangreichsten Restaurierungsarbeiten seit der Errichtung der Stiftskirche durchführen. Zehn Jahre lang wurden die Deckengemälde von Josef Adam Mölk, der barocke Stuck und das Inventar gereinigt und konserviert. Die Restaurierung lässt die Basilika wieder im Glanz ihrer Entstehungszeit erstrahlen und eröffnet manches überraschende Detail aus der Kunst- und Baugeschichte der zweitgrößten Kirche der Steiermark. Von 13.00 bis 17.00 Uhr werden Führungen in der Dauer von 45 Minuten angeboten. www.stift-rein.at
Zum „Tag des Denkmals“ am 25. September lädt das Stift Schlägl zur Pilgerwanderung ein. Um 9.00 Uhr beginnt die Pilgerwanderung mit einem Rundgang durch die Stiftsausstellung mit ihrer Gemäldegalerie aus der Zeit von ca. 1500 bis 1954. Dieser Rundgang gibt auch Einblicke in die Geschichte des Klosters: romanische und gotische Krypta, gotische Turmkapelle und dreischiffige gotische Stiftskirche mit barocker Ausstattung. Zu sehen ist auch die neubarocke Stiftbibliothek mit ca. 70 000 Bänden und zahlreichen Handschriften und Inkunabeln. Um 10.00 Uhr findet eine hl. Messe in der Stiftskirche statt und anschließend wird entlang des OÖ Jakobsweges über St. Wolfgang am Stein nach Berg bei Rohrbach gepilgert. Auf Abkürzungen geht es zurück ins Stift Schlägl mit gemütlichem Abschluss im Stiftskeller. Weitere Führungen um 11.00 und um 14.00 Uhr. www.stift-schlaegl.at
Am Tag des Denkmals, dem 25. September, wird im Stift Stams, Tirol, ein Festtag anlässlich der Fertigstellung der seit 20 Jahren laufenden Stiftsrenovierung mit zahlreichen liturgischen wie profanen Programmpunkten für Erwachsene und Kinder begangen. Führungen zur Geschichte und Kunstgeschichte, zur Restaurierung (Dachböden, Klosterhöfe, Prachträume etc.), Orgelmusikschwerpunkte, Präsentationen sowie der „Tag der offenen Klosterpforte“ stehen am Programm: um 8.30 Uhr wird zur Laudes in die Stiftsbasilika eingeladen, wo um 10.30 Uhr der Festgottesdienst mit Abt German Erd stattfindet. Von 12.00 bis 17.00 Uhr werden Sonderführungen (Stiftsbasilika, Bernhard von Clairvaux, Dachboden, Bibliothek, Epigramme, Obstgarten, Klosterkeller, Bäckerei, Eichenwald) sowie ein Kinderprogramm angeboten. Die Verpflegung erfolgt durch den Stamser Verein, Musik mit der “Eisernen Reserve“ und der “Silzer Böhmischen“. Die Malteser-Leistungspräsentation im findet im Hof des Meinhardinums und Schulführung (bis 15.00 Uhr) und um 17.00 Uhr ein Konzert und Theater im Bernardisaal, anschließend Agape im Kreuzgang von Stift Stams statt. www.stiftstams.at
Zum Tag des Denkmals am 25. September 2016 wird im Stift Zwettl eine Spezialführung zur Barocksammlung im Schaudepot und Klangbeispiele auf der Egedacher-Orgel eingeladen. Die Führung beginnt um 14.00 Uhr, Treffpunkt Klosterladen. Schon beim barocken Umbau der Stiftskirche von Zwettl ließ Bauherr Abt Melchior Zaunagg ein eigenes Museum für seine Sammlung im sogenannten „Oratorium“ errichten. Unterhalb der Orgelempore präsentierte er seinen Gästen die Kunstschätze des Klosters – und das bei einem bemerkenswerten Panoramablick in den gotischen Kirchenraum. In der heuer neu gestalteten Präsentation finden sich nun u.a. Werke Paul Trogers, die das Schaffen des Malers von jungen Jahren bis zum Ende seiner Karriere darstellen, darunter die Originalskizzen zu den berühmten Fresken der Bibliothek. Auch Probearbeiten verschiedener Bildhauer sind erhalten geblieben, Entwürfe, deren Umsetzung direkt verglichen werden kann: Die großzügigen Fenster bieten einen atemberaubenden Blick in die Zwettler Stiftskirche. Nicht zuletzt die Engelsfiguren des Zwettler Mönches Fr. Matthias Mark aus dem 18. Jahrhundert, bekannt als Schöpfer des Chorgestühls und vieler anderer Werke, bieten einen Einblick in die Sammlungen eines Klosters, welche sich über Jahrhunderte erhalten haben. Durch das Schaudepot führt Kustos Mag. Andreas Gamerith. Im Geschoß unmittelbar über dem Schaudepot thront die mächtige Egedacher-Orgel. Stiftskapellmeister Marco Paolacci erläutert den Aufbau des Instruments und bringt Klangbeispiele. Information: www.stift-zwettl.at
Der Tag des Denkmals ist der österreichische Beitrag zur europäischen Initiative der European Heritage Days (EHD) und die einzige Großveranstaltung für das materielle Kulturerbe in Österreich.
Den Folder „kunst.werk.statt Kloster“ erhält man kostenlos bei der Klösterreich-Geschäftsstelle, c/o ITA Hermann Paschinger, Straßfeld 333, 3491 Straß im Straßertale, AUSTRIA, Tel. +43 2735 5535-0, Mail: info@kloesterreich.at, Internet: www.kloesterreich.at, wo auch Klösterreich-Gutscheine bestellt werden können, Facebook: www.facebook.com/Kloesterreich.
Bild: Klösterreich
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