Wenn sich Altabt Burkhard Ellegast und Josef Hader unterhalten
35 Jahre nach seinem ersten Kabarett-Abend in St. Pölten traf Schauspieler Josef Hader wieder künstlerisch mit Musiker Franz Thürauer im Bildungshaus St. Hippolyt zusammen. Thürauer begleitete Hader und den Melker Altabt Burkhard Ellegast bei ihrer ausverkauften Diskussion „Sinn und Unsinn von Religionen“.
Humorvolle und respektvolle Begegnung
Hader und Ellegast – sie kennen einander vom Melker Stiftsgymnasium – unterhielten sich in einer humorvollen, ehrlichen und respektvollen Begegnung. So erzählte der Gymnasialprofessor und spätere Abt des Stiftes Melk von frühen Zweifeln und wiederkehrenden Problemen in der Kirche, die „mich narrisch machten“. Trotz alledem sei die Seelsorge immer sein Leben und der Sinn seiner Religion gewesen, so Ellegast.
Erste Auftritte Haders im Stift Melk
Josef Hader verriet, dass er bis heute „anerkannter Zweifler“ geblieben sei. Seine ersten Auftritte hatte der heute renommierte Schauspieler und Kabarettist mit einem Akkordeon im Stift Melk. Beide sprachen sich gegen religiösen Fanatismus aus. Religionen könnten eine große Gegenkraft gegen „die Kräfte des Gegen- und Auseinanders“ sein, merkte etwa Hader an. Ellegast ergänzte, die Kirche habe den Auftrag, mit „der frohen Botschaft den Menschen so zu begegnen, dass diese sie auch freiwillig annehmen können“.
Begeistertes Publikum
Das Duo merkte zudem an, dass heute ein großes Bedürfnis nach Spiritualität herrsche, dass Religion immer noch eine positive Rolle in der Gesellschaft spielen könne, bevor sich Ellegast und Hader Fragen und Anstößen aus dem Publikum widmeten. Letzteres war von der ungewöhnlichen, fortsetzungswürdigen Begegnung im Bildungshaus sichtlich begeistert.
Sorgten für einen großartigen Abend im Bildungshaus St. Hippolyt: Moderator Franz Moser, Direktor Erich Wagner-Walser, Schauspieler Josef Hader, Musiker Franz Thürauer und Altabt Burkhard Ellegast.
Foto: NÖN/Mario Kern
[ms]