Spirituelle Sehnsucht wächst und findet neue Heimat
Es ist eine Tatsache: Die Zahl der Ordensfrauen und -männer in Österreich wird von Jahr zu Jahr kleiner. Die Gründe sind vielfältig: In der Vergangenheit waren die Ordensgemeinschaften die Vorreiter im Gesundheits- und Bildungswesen. Spitäler, Schulen, Bildungseinrichtungen für Mädchen - sie alle waren von Ordensleuten gegründet worden. All das ist mttlerweile auch vom Staat übernommen worden. Dazu kommt, dass Glaube heute in einer weniger instutionalisierten Form gelebt wird.
Doch: Ordensleben wird es immer geben - was aber bedeutet, auch etwas aktiv dafür zu tun. Das ist auch der Grund, warum das Freiwillige Ordensjahr, ähnlich dem Freiwilligen Sozialen Jahr, von den Ordensgemeinschaften Österreich gestartet wurde. Denn Orden können von Außenstehenden etwas lernen - und umgekehrt. Wer das Leben einer Ordensfrau oder eines Ordensmannes kennenlernen und ausprobieren möchte, hat mit dem Freiwilligen Ordensjahr die ideale Gelegenheit. Die genaue Dauer kann individuell vereinbart werden; längstens sind 12 Monate möglich.
Großes Interesse
Das Angebot stößt bisher auf großes Interesse. Die Nachfrage ist gut, sagt Projektkoordinatorin Sr. Ruth Pucher, die selbst Ordensfrau aus der Gemeinschaft der Missionarinnen Christi ist. "Die ersten Teilnehmer sind im September in eine Ordensgeminschaft eingezogen", berichtet sie im Interview mit der "Wiener Zeitung". Und: "Weitere sollen in diesem Monat folgen". Sogar aus Deutschland seien Interessenten angereist.
Die Klöster öffnen sich - auch um zu zeigen, dass deren Klischees extrem veraltet seien. Die Angst, dass man hinter Klostermauern weggesperrt werde, sei völlig unbegründet. Weltweit wachse die Anzahl der Ordensleute; Internationalität ist für Ordensleute gelebter Alltag. Das Schlusswort erhält Präsidentin Sr. Beatrix Mayrhofer von der Vereinigung der Frauenorden Österreichs: "Die spirituelle Sehnsucht wächst und findet eine neue Heimat."
Der ganze Artikel (Wiener Zeitung, 6. Oktober 2016) zum Nachlesen.
[rs]