Regionalkonferenz der Frauenorden Wien und Eisenstadt diskutiert Verhältnis von Orden zu Ortskirche
„Die erste Aufgabe des Bischofs den Orden gegenüber ist, dass er sie ermutigt, ihr Ordenscharisma zu leben, es zu fördern und zu unterstützen“, so Kardinal Schönborn. Das Grundkonzept der Orden sei ein missionarisches gewesen. Am Anfang sei die Not von Menschen und die Mission gestanden – und es sei die große Herausforderung für die Orden, neue Formen des missionarischen Charismas zu finden.
Was das konkret für die Frauenorden heißt, wurde dann in den Anfragen und im Austausch diskutiert. Ist „unser Dienst im Krankenhaus, in der Schule, das Gebet in Gemeinschaft und in Stille nicht auch Mission?“ Ergeben sich beim laufenden Strukturprozess der Erzdiözese Thema Pfarre neu nicht auch Spiel- und Freiräume für Ordensfrauen im pastoralen Dienst? Viele Initiativen sind in den letzten Jahren von den Orden ausgegangen, gaben die Ordensfrauen zu bedenken: Gesprächsinsel, Solwodi, Quo vadis uvm. Oft haben sich dabei, wie bei Solwodi, mehrere Frauenorden zusammengetan. Hier haben die Orden eine Antwort auf die konkrete Not der heutigen Zeit gefunden. Orden habe man immer mit der Liebe zu den Armen verbunden und mit der Sorge um die Menschen am Rande. Auch Papst Franziskus sei für solche Initiativen wie Solwodi immer hellhörig, so Kardinal Schönborn. „Wenn man Orden damit auch heute verbindet, dann sind wir auf dem richtigen Weg.“
35 Regionalverantwortliche der Frauenorden in der ED Wien und der Diözese Eisenstadt kamen im Clemenssaal der Redemptoristen in Maria am Gestade zusammen.
Es sei in den Orden immer mehr ein Miteinander gewachsen, so die Ordensfrauen, die auch Sorgen aussprachen und Wünsche an die Ortskirche richteten. Eine Anstellung durch die Diözese z.B. sei gerade für Schwestern in der Pastoral und in der kategorialen Seelsorge ein wichtiges Anliegen, um die Gemeinschaft auch finanziell zu unterstützen. Und Kardinal Schönborn brachte auch die kontemplativen Orden ins Gespräch, die „oft am untersten Existenzminium leben und die Solidarität der Ortskirche brauchen“.
Dass das Ordensleben "sich mit der Amtskirche reibt" und „dass es Probleme gibt in der Zusammenarbeit zwischen Orden und Diözesen“, gestand der Kardinal ein. Das Treffen habe, so hoffen die Ordensfrauen, dazu beigetragen, dass die Orden mehr von der Ortskirche wahrgenommen werden.
[hw]