Zum Reformations-Gedenkjahr: Kärntner Ordensfrauen auf dem Weg des Buches
Nach dem Gebet der „Litanei zu unserem Weggefährten Jesus Christus“ in der Katholischen Kirche ging es entlang des Afritzersees bergauf und bergab (Bibelschmuggler konnten nicht auf der Hauptstraße gehen!), dann wieder über saftige Wiesen. Steile Strecken eigneten sich für Nachdenkpausen, dann wieder konnten die Schwestern gemeinsam beten.
Sehr gastfreundlich wurden die Pilgerinnen von Pfarrer Mag. Michael Guttner in der Evangelischen Kirche Feld am See aufgenommen. Bereits 6 Jahre nach dem Toleranzpatent durch Kaiser Josef II. wurde im Jahre 1787 mit dem Bau der Kirche begonnen. Neu für die Schwestern war, dass Josef II. bei den Protestanten fast wie ein Heiliger verehrt wird! Ein Deckengemälde in der Kirche erinnert an das denkwürdige Jahr, ab dem die freie Religionsausübung gestattet war – und sich auch das Schmuggeln der Bibeln aufhörte.
Eine Wernberger Schwester mit einer kostbaren alten, geschmuggelten Bibel
Bei der ökumenischen Andacht erinnerten sich die Ordensfrauen auch an das viele Leid, das Katholiken den protestantischen Glaubenden angetan hatten, und dachten in Dankbarkeit an das jetzige Miteinander. Anschließend an den Pilgerlobpreis gab es noch ein gemütliches Beisammensein.
In Kärnten wirken rund 230 Ordensfrauen aus 23 Gemeinschaften. Das Leitungsteam der Frauenorden der Diözese besteht aus Sr. Pallotti Findenig, Sr. Dorothea Rosenberger und Sr. Silke Andrea Mallmann.
[hw]