Österreichische OrdensvertreterInnen bei deutscher Ordenskonferenz: Austausch und Vernetzung
"Austausch und Vernetzung soll bei den Landesgrenzen nicht halt machen, sondern über Grenzen hinweg kann viel Befruchtendes geschehen und den Orden gemeinsam Wege in die Zukunft zeigen", ist Sr. Cordis Feuerstein als Teilnehmerin an der Mitgliederversammlung der Deutschen Ordenskonferenz überzeugt: "Austausch und Vernetzung bringt uns weiter." Etwa 250 Äbtissinnen und Äbte, General- und Provinzoberinnen und -obere, Priorinnen und Prioren der Ordensgemeinschaften in Deutschland treffen sich zum Thema „Gemeinsam Kirche sein“. Dabei sind auch alle österreichischen Oberinnen und Obere, wo sich Provinzen über Österreich und Deutschland erstrecken. Feuerstein sieht in der Versammlung die Chancen darin, "eine Schärfung unserer Sensibilität dieser Welt gegenüber voranzubringen". Sie wurde eingeladen, vor der Konferenz die Erfahrungen mit dem Institut Österreichischer Orden darzulegen: "Das Interesse darin ist groß, weil es damit möglich ist, Ordensvermögen in Ordenshand zu behalten, auch wenn Veränderungen oder ein Ende einer Gemeinschaft anstehen." Feuerstein erzählte von den Anfängen, den Entwicklungen rundherum, der Errichtung, die sich über fünf Jahre hingezogen hat, und der jetzigen Rechtsstellung in Österreich sowie die handelnden Organe. "Es war mir ein Anliegen, diese Form der Kooperation in der Ordenskirche auch als Möglichkeit für andere zugänglich zu machen", resümiert Feuerstein und benennt auch die Erfahrung von Stolpersteinen: "Bei allen guten Erfahrungen erleben wir auch Stolpersteine. Da ist einmal, dass sich Gemeinschaften zu spät entschließen, auf uns zuzukommen. Dann fällt es vielen auch schwer, ihre Situation wirklich ungeschminkt anzuschauen. Dieser Blick tut oft weh und deshalb scheut man davor zurück. Aber dieses Wegschauen macht die Situation nicht einfacher. Dann erleben wir als großes Thema die Frage der Rechtssicherheit in den verschiedensten Belangen bis hin zur Namensfrage. Auch die Kooperation mit manchen Diözesen stellt sich als nicht einfach dar."
P. Franz Helm unter den Mitglieder der DOK
Ordensleute sind Provisorische und Experimentelle
Im Rahmen der Mitgliederversammlung hat der Osnabrücker Generalvikar Theo Paul den Ordensleuten ans Herz gelegt: "Aufgabe des Ordenslebens ist nicht in erster Linie, pastorale Pläne oder personelle Engpässe zu füllen." Die kirchliche Präsenz brauche die Vielfalt, um in der pluralen Gesellschaft "dazwischen zu bleiben". Dazu seien nicht zuletzt auch die Ordensgemeinschaften mit ihrer jeweiligen eigenen Ausprägung notwendig. Er rief dazu auf, nicht an starren Strukturen zu kleben, sondern mehr das "Provisorische und Experimentelle" zu wagen. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch der interreligiöse Dialog. Es gebe "zum Respekt und zur Toleranz gegenüber anderen Religionen und zum friedlichen Dialog keine Alternative". Dialog sei nicht naiv, sondern habe immer die "Wahrheitsfrage" im Blick, und man werde nie fertig damit.
Gebetsinitiatvie für bedrängte Christinnen und Christen und Tag der offenen Klöster
Angesichts der zum Teil dramatischen Christenverfolgungen in vielen Teilen der Welt planen die Ordensgemeinschaften eine Gebetsinitiative für bedrängte Christen. Sie geht vom 2. Juli 2017, dem Fest der Heimsuchung Mariens, bis zum 26. Dezember 2017, an dem die Kirche an den ersten christlichen Märtyrer Stephanus erinnert. Rund ein halbes Jahr lang wird täglich eine Ordensgemeinschaft in diesem Anliegen beten. Die DOK greift damit wie auch die Deutsche Bischofskonferenz einen Appell von Papst Franziskus auf. Welche Gemeinschaft sich an welchem Tag an der Initiative beteiligt, wird auf der Internetseite orden.de veröffentlicht. Informiert wurde über den aktuellen Planungsstand für den nächsten bundesweiten "Tag der offenen Klöster" am 21. April 2018. Im Rahmen einer Nachwahl wählte die Mitgliederversammlung den Provinzial der Kapuziner in Deutschland, Pater Marinus Parzinger OFM Cap. für die verbleibende Wahlperiode in den erweiterten Vorstand der DOK. Er löst Salesianerpater Josef Grünner ab, der aus dem Vorstand ausscheidet.
Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) vertritt die Interessen der Ordensgemeinschaften in Deutschland mit knapp 16.000 Ordensfrauen und rund 4.000 Ordensmännern.
Institut Österreichischer Orden
[fk]