Für ein „Freiwilliges Ordensjahr“ ist es nie zu spät
Für ein "Freiwilliges Ordensjahr" ist es laut Sr. Anne Buchholz nie zu spät. (c) privat
Derzeit wird es von neun Frauen und Männern absolviert, zehn Personen werden es demnächst beginnen. Gedacht ist das Freiwillige Ordensjahr letztlich für Menschen jeden Alters, erklärt Sr. Buchholz im Kathpress-Interview; natürlich zum einen für junge Frauen und Männer, die ihr Leben bewusster gestalten wollen und noch auf der Suche nach ihrer "Berufung" im Leben sind; ebenso aber auch für Menschen fortgeschrittenen Alters in Sabbatzeiten und Phasen der Neuorientierung und alle, die ihr Leben und ihren Glauben in Gemeinschaft vertiefen möchten.
Und so kommt es, dass sich auch durchaus noch Menschen im Pensionsalter für dieses Angebot interessieren würden, so Buchholz. Für ein freiwilliges Ordensjahr ist es demnach nie zu spät. Das Alter der Teilnehmenden reiche von 17 bis 72. Essenziell sei freilich neben dem Interesse am religiösen Leben und der Offenheit für die katholische Praxis auch die Fähigkeit, sich in eine Gemeinschaft zu integrieren. Aufgabe von Sr. Anne Buchholz ist es, mit den Interessentinnen und Interessenten deren Erwartungen abzuklären und auf der anderen Seite auch passende Gemeinschaften zu finden. Dabei tourt sie regelmäßig durch ganz Österreich.
Große Bandbreite der Orden
Manche Interessenten hätten bereits ganz klare Vorstellungen von "ihrer" Ordensgemeinschaft, andere wieder kämen völlig unbedarft, so die Ordensfrau. Auf der anderen Seite sei auch die Bandbreite der Orden sehr groß: "Wir haben kontemplative Orden, sehr aktive Orden, Orden in der Stadt oder auf dem Land." Insgesamt würden sich 50 Ordensgemeinschaften an der Aktion beteiligen und grundsätzlich ihre Klöster für Freiwillige öffnen. Den Männern und Frauen wird dabei immer ein Ordensmann oder eine Ordensfrau zur Begleitung zu Seite gestellt. Sr. Anne: "Ordensleute sind gute Begleiter, weil sie selbst auch immer Suchende sind und bleiben und unterwegs sind."
Wie sie das Ziel des Ordensjahres beschreiben würde? - "Menschen eine begleitete Auszeit ermöglichen und sie dabei unterstützen, wieder mehr in Kontakt mit sich selbst und mit Gott zu treten." Einige Teilnehmende seien auch schon im Anschluss in einen Orden eingetreten. Das sei aber nicht das primäre Ziel des Angebots. In der einen oder anderen Weise würden aber die meisten "Freiwilligen" mit ihren Ordensgemeinschaften in Kontakt bleiben. Vom Angebot würden freilich auch nicht nur die Freiwilligen profitieren. Auch die Ordensgemeinschaften könnten so ihren Horizont weiten.
Zur Person
Sr. Anne Buchholz (41) stammt ursprünglich aus dem Ruhrgebiet in Deutschland, hat Religionspädagogik studiert und ist diplomierte Krankenschwester. Sie ist Mitglied der Missionarinnen Christi und arbeitet in Salzburg als Krankenschwester. Daneben ist sie auch noch in der Geistlichen Begleitung tätig.
Anne Buchholz: "Durch meine eigene Suche habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit unterschiedlichen Gemeinschaften, deren Spiritualitäten und Charismen auseinandergesetzt. Das kommt mir sicherlich bei der neuen Aufgabe zugute, da ich mit den Fragen der Suchenden, aber auch mit der Vielfalt von Ordensleben vertraut bin." Schon nach wenigen Wochen im Amt als Ordensjahr-Koordinatorin könne sie von vielen faszinierenden und auch für sie persönlich bereichernden Begegnungen, Lebens- und Berufungsgeschichten erzählen. Erfahrungen, die sie nicht mehr missen möchte.
Das nächste Ordensjahr-Wochenende für Personen, die aktuell in einer Gemeinschaft mitleben oder das Bewerbungsverfahren begonnen haben, findet von 24. bis 26. November 2023 in Salzburg statt.
Quelle: kathpress