Selbstfürsorge – ein Anker in bewegten Zeiten
Rund 40 Leitungsverantwortliche aus katholischen Volks- und Sonderschulen widmeten sich vier Tage lang dem Thema Selbstfürsorge. (c) ÖOK Fotodownload
Führungskräfte sind heute vor zunehmend komplexer werdende Aufgaben gestellt. Die Positionierung in innerorganisationellen und externen Kontexten, die Integration manchmal auch widersprüchlicher Ziele, aber auch die Berücksichtigung sich dynamisch verändernder gesellschaftlicher Ansprüche, kosten viel Energie. Das gilt in besonderer Weise für Leitungsaufgaben an Schulen. Im Bemühen sowohl administrative Anforderungen zu erfüllen, den Herausforderungen des Schulalltags gerecht zu werden, dem Beziehungsgeflecht der Schulgemeinschaft fürsorgend zu begegnen, Mitarbeiter:innen gut zu führen und dabei die großen pädagogischen und systemischen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, bleibt die Sorge um das eigene psychische und physische Wohlbefinden oft auf der Strecke.
Kraftraubendes Engagement während der Covid-Pandemie und immer größer werdende Anforderungen an die Schulleitungen drängten die Tagungsdesigner:innen Clemens Paulovics und Marie-Theres Igrec geradewegs dazu, heuer Trainer:innen zu engagieren, die die teilnehmenden Führungskräfte mittels vielfältiger Methoden zur intensiven Selbstreflexion anleiten und mit ihnen Haltungen einüben würden. Hanne Rohrauer und Sepp Fennes, beide hocherfahrene Persönlichkeitstrainer:innen sorgten für einige Aha-Erlebnisse.
Themen wie "Die eigene Balance finden", "Glaubenssätze hinterfragen" oder auch "spirituelle Selbstführsorge" standen auf dem Programm des Symposiums. (c) ÖOK Fotodownload
Über Bedürfnisse, Glaubenssätze und spirituelle Quellen
Hanne Rohrauer, Beraterin und Expertin für Führungskräfte-Coaching, stellte in ihrem interaktiven Workshop Strategien zum Finden der eigenen Balance vor.
Den eigenen Bedürfnissen nachspüren und hinderlichen Glaubenssätzen auf den Grund gehen auf der Suche nach einem persönlichen Maßnahmenkatalog, darauf ging Sepp Fennes, Berater und Persönlichkeitsentwickler, in seinem Impuls und Workshop ein.
Selbstfürsorge hat aber neben sozialen Dimensionen wie etwa jener einer gesunder Abgrenzung auch einen wichtigen spirituellen Aspekt: Man kann auch spirituell ausbrennen. Dieser spirituellen Selbstfürsorge widmete sich die Theologin und Psychotherapeutin Sr. Franziska Madl in ihrem Vortrag, der das Symposium abrundete.
Berater und Persönlichkeitsentwickler, Sepp Fennes, (re.) mit den beiden Tagungsdesigner:innen Marie-Theres Igrec, Privatschulreferentin der Österreichischen Bischofskonferenz, und Clemens Paulovics, Bereichsleiter Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz. (c) ÖOK Fotodownload
Netzwerk und Austausch
Neben Fortbildung ist auch Vernetzung und Austausch stets ein wesentlicher Aspekt dieser jährlichen Symposien; dem wurde heuer auch durch die Besuche der Katholischen Volksschulen St. Marien und Notre Dame de Sion in Wien Rechnung getragen.
Clemens Paulovics (Österreichische Ordenskonferenz) und Marie-Theres Igrec (Privatschulreferentin der Österreichischen Bischofskonferenz)
[renate magerl]