Bewegende Priester- und Diakonweihe bei den Salesianern Don Boscos
Bereit für ein Leben in der Nachfolge Jesu: Bonaventure Ifeanyichukwu Ughonu SDB (links) und Chinedu Cosmas Okafor SDB (rechts) - (c) Wolfgang Zarl
Alles andere als gewöhnlich präsentierte sich der Festakt rund um die Priester- und Diakonenweihe am vergangenen Wochenende. Da die beiden Geweihten ursprünglich aus Nigeria stammen, bekamen die Feierlichkeiten einen internationalen Touch. Es waren unglaublich viele Gäste aus Afrika angereist, teils samt Kindern und mit Musik im Gepäck. Und so wechselten sich klassische Orgel- und Trompetenklänge mit Trommeln und mehrstimmigem Gesang afrikanischer Lieder ab – das Ganze wurde vom mitreißenden Chor der Don Bosco Jugendbewegung abgerundet, der sogar mit einer kleinen Band vertreten war.
Feierlicher Auftakt: Provinzial Pater Siegfried M. Kettner SDB begrüßt den St. Pöltner Weihbischof Dr. Anton Leichtfried - (c) Wolfgang Zarl
Ein fröhliches Fest ganz im Sinne Don Boscos
Auch der feierliche Akt war ein bisschen anders, als man es normalerweise kennt. Die verschiedenen Teile der Messe wurden abwechselnd in Deutsch und Englisch gefeiert – für die jeweils anderssprachige Gruppe gab es den übersetzten Text zum Mitlesen. Damit auch Freunde aus der Heimat der Geweihten teilnehmen konnten, wurde die gesamte Messe live im Internet übertragen. Wie für eine normale afrikanische Messe üblich, dauerte der Festgottesdienst insgesamt drei Stunden – was jedoch kaum auffiel, nicht zuletzt aufgrund der erfrischenden und kurzweiligen Predigt des Weihespenders, Weihbischof Dr. Anton Leichtfried. Er verglich die beiden jungen Männer mit Abraham. Genau wie er hätten sie ihre Heimat mit nichts verlassen außer dem unbedingten Gottvertrauen. In Bezug auf das Evangelium unterstrich er, dass wahre Größe die Freiheit beinhalte, all seine Fähigkeiten und sein Sein für andere einzusetzen.
Ein Moment der Freude und der Dankbarkeit: Die versammelte Ministranten- und Zelebrantenschar vor der Pfarrkirche Neuerdberg - (c) Wolfgang Zarl
Die beiden Neugeweihten im Kurzporträt
Pater Bonaventure Ifeanyichukwu Ughonu SDB wurde am 15. August 1988 in Isseke, Nigeria, geboren. Er wuchs als mittleres Kind mit zwei älteren Brüdern und zwei jüngeren Schwestern auf. Nach seiner Matura unterrichtete er in derselben Schule. 2008 begann er das Aspirantat in Onitscha, Nigeria. 2011 legte er seine Erste Profess ab und begann sein Philosophiestudium, das er 2014 abschloss. In dieser Zeit unterrichtete er in der Don Bosco Schule Religion und begleitete viele junge Menschen im Internat und im Jugendzentrum. 2017 kam er nach Österreich, um Theologie zu studieren. Nach seiner Weihe zum Diakon Anfang des Jahres startete er das Diakonatspraktikum in der Salesianerpfarre Stadlau in Wien. Der sympathische Neupriester, der in seiner Freizeit gerne liest und Fußball spielt, wird künftig als Erzieher und Pastorralleiter im Schülerheim Fulpmes tätig sein.
Von Nigeria nach Tirol: Nach seiner Priesterweihe wird P. Bonaventure Ughonu Erzieher und Pastorralleiter im Schülerheim Fulpmes. (c) Wolfgang Zarl
P. Chinedu Cosmas Okafor SDB ist der zweitjüngste Sohn von acht Geschwistern und stammt aus Anambra State in Nigeria, wo er 1984 geboren wurde. Nach der Matura arbeitete er zunächst sieben Jahre. Dann begann er 2009 ein Computertechnik-Studium. 2010 folgte er seiner Berufung und ging in das Noviziat der Salesianer in Sunyani/Ghana. Die ersten Ordensgelübde legte Chinedu 2012 ab. Es folgten das Philosophiestudium in Ibadan/Nigeria und ein Praktikum als Erzieher. Im März 2017 kam der junge Salesianer, der gerne sportlich unterwegs ist und sich der Musik widmet, in die Ausbildungsgemeinschaft im Wiener Salesianum. Auch Diakon Okafor wird in Österreich bleiben und sein Diakonatspraktikum in der Pfarre Stadlau absolvieren.
Bunter Berufungsweg: Vor seinem Ordenseintritt war P. Chinedu Cosmas Okafor SDB sieben Jahre lang berufstätig und und studierte Computertechnik. (c) Wolfgang Zarl