Im Garten Benedikts zur eigenen Mitte finden
Der Garten Benedikts sieht von außen ungeordnet aus. Betritt man ihn, so fügen sich die Holzstelen in ein harmonisches Ganzes und richten den Blick nach oben. Von innen betrachtet hat alles seine Ordnung. Ins Zentrum des Gartens zu gehen hilft, die eigene Mitte zu finden. Hier entsteht ein ruhiger Ort zum Nachdenken, Beten und Innehalten. Die Wegkreuzung zeigt die Verbindung zwischen den Menschen ebenso wie von Himmel und Erde. Der Kreis in der Mitte symbolisiert den Kreislauf des Lebens, aber auch das Ewige und Zeitlose.
Die Wahl der Materialien und Pflanzen hat eine besondere Bedeutung: Kies ist ein dauerhaftes Material, welches Ewigkeit, aber auch Wasser und Leben versinnbildlicht. Auf Kies zu gehen erzeugt Geräusche, das Innehalten lässt Ruhe einkehren. In der Mitte des Gartens steht ein Apfelbaum, der als Reminiszenz an den Paradiesgarten und das ewige Leben gedacht ist.
Die Gräser und Stauden, jetzt in einem Ordnungssystem gepflanzt, verwachsen sich im Laufe der Zeit und bilden immer mehr eine Einheit. Alle hier gepflanzten Wildstauden und Gräser sind nach Rewisa-Richtlinien (Regionale Wildpflanzen und Samen) zertifiziert. Darunter befinden sich auch einige in Oberösterreich geschützte Arten wie die Türkenbund-Lilie, Kartäuser-Nelke und Knäuel-Glockenblume.
Der Hortus Benedikti wurde von der Landschaftsarchitektin Dipl. Ing. Carla Lo gestaltet, die Mönche von Kremsmünster wählten Zitate aus der Regel des heiligen Benedikt aus, die auf Holzstelen zu finden sind und die Besucher zur Meditation einladen.
Fotos: Stift Kremsmünster
[hw]