Dürrekatastrophe in Äthiopien: Jugend Eine Welt hilft
„Das Ausmaß der Not ist riesig. Obwohl viele NGOs vor Ort sind, reicht die Hilfe bei weitem nicht aus, um die Hungerkrise zu bewältigen. Immer mehr Menschen sind auf der Flucht vor dem Hunger“, berichtet Jugend Eine Welt-Mitarbeiter Franz König nach seiner Rückkehr aus Äthiopien. Dort stimmte er in den vergangenen Tagen mit lokalen Projektpartnern Hilfsmaßnahmen ab, die vor allem auf den Süden des Landes abzielen.
In den Regionen Borena, Guji und Sidama leben viele der landesweit rund 12 Millionen Viehhirten. Sie sind von der anhaltenden Hungerkrise besonders betroffen, denn aufgrund der langen Dürre verendeten zigtausende Kühe. Die überlebenden, ausgemergelten Tiere können keine Milch mehr geben und auch ihr Notverkauf reicht nicht aus, um das Überleben der Familien zu sichern: In Borena fiel der Preis für eine Kuh in den letzten Monaten von 3.000 – 4.000 auf 1.000 – 1.800 Birr, während gleichzeitig die Preise für Grundnahrungsmittel wie Mais stark anstiegen. Zahlreiche Familien machten sich nach dem Verlust ihrer Existenzgrundlage auf den Weg nach Dilla, Hawassa und in andere Städte des Nordens, wo sie nun ebenfalls vor dem Nichts stehen und völlig von Hilfe abhängig sind.
Jugend Eine Welt-Mitarbeiter Franz König mit Jugendlichen in Äthiopien. © Jugend Eine Welt
Don Bosco Nothilfe läuft auf Hochtouren
Mit 13 Standorten, zahlreichen Außenposten und guten Kontakten zu Regierungsbehörden, kirchlichen Einrichtungen und NGOs verfügen die Salesianer Don Boscos – langjährige Projektpartner von Jugend Eine Welt in Äthiopien - über ein effizientes Hilfsnetzwerk. Sie sind auch in Dilla vor Ort und leisten in der aktuellen Hungerkrise Nothilfe, die nun mit Unterstützung aus Österreich weiter ausgebaut werden soll. „Täglich kommen neue Migranten aus dem Süden in Dilla an. Insbesondere Kleinkinder, alleinstehende Mütter und alte Menschen sind völlig entkräftet. Wir möchten mithelfen, ihre Versorgung mit Lebensmitteln bzw. Aufbaunahrung sicherzustellen“, so Franz König. „Gleichzeitig möchten wir das Don Bosco Kinderzentrum unterstützen, wo hunderte Kinder und Jugendliche täglich eine nahrhafte Mahlzeit erhalten, medizinisch versorgt werden und zur Schule gehen können. Das Kinderzentrum leistet auch einen wichtigen Beitrag, um die weitere Migration von entwurzelten jungen Menschen aus dem Süden in andere Länder zu verhindern – beispielsweise nach Kenia, Südafrika, die arabischen Länder oder sogar Europa.“
Äthiopische Mutter mit Kind. © Jugend Eine Welt/Franz König
Bildungsprogramme schaffen Perspektiven vor Ort
Zahlreiche von Jugend Eine Welt geförderten Don Bosco Hilfsprogramme zielen darauf ab, jungen Menschen über Bildung, Ausbildung und begleitetes „Job-Placement“ in ihren Heimatländern eine Perspektive zu bieten. Auch in Äthiopien, wo derzeit mit Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit junge SolartechnikerInnen ausgebildet werden. Im Rahmen der aktuellen Nothilfe will Jugend Eine Welt Schulspeisungen in abgelegenen Regionen organisieren. So kann nicht nur der Hunger bekämpft, sondern auch verhindert werden, dass Kinder die Schule abbrechen. Daneben sind Aufklärungs- und Schulungsprogramme – beispielsweise in Bezug auf nachhaltige Landwirtschaft – in abgelegenen Dörfern geplant, um Hunger und Not langfristig zu bekämpfen.
Mehr Infos und Spendemöglichkeit finden Sie unter www.jugendeinewelt.at
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