Internationale Tagung der „Offene-Tür“ – Einrichtungen in Wien
P. Lorenz Voith, Projektleiter der „Gesprächsinsel“: „Die Angebote der ‚Offene-Tür‘-Einrichtungen werden für die Pastoral in den Städten immer wichtiger. Gerade die Orden waren und sind in diesem Bereich engagiert. Jährlich erreichen diese Einrichtungen hunderttausende Menschen und bilden damit eine wichtige Säule in der Seelsorge, die nicht in Pfarren, über Angebote der Caritas oder anderer Beratungsdienste erreicht werden können. Zugleich müssen leider viele Einrichtungen immer wieder aus finanziellen Gründen und im Zuge von Sparprogrammen in den Diözesen um ihren Bestand kämpfen“.
„erreichbar – anonym – verschwiegen – kostenlos“
„Offene Tür – Stellen“ sind „Face-To-Face“- Beratungsstellen und bieten Lebensberatung, Krisenbegleitung und Seelsorge für Menschen in sozialen, seelischen und religiösen Nöten. Das Angebot ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich.
Die „Offenen Tür“ – Stellen sind in Deutschland Anfang der 50er Jahre durch die Initiative katholischer Ordensleute im Zentrum größere Städten entstanden und waren oft mit der Entstehung und Entwicklung der Telefonseelsorge verbunden. Die Idee war, Menschen in der pluralen Stadtlandschaften Räume anzubieten zur theologischen Bildung und Diskussion, zu Gebet und Meditation und vor allem zum persönlichen Gespräch mit Seelsorgern und Fachleuten.
Netzwerk in Österreich
Auch in Österreich gibt es seit dem Jahr 2000 solche Einrichtungen. Seit zwei Jahren sind diese in einem eigenen „Netzwerk“ verbunden, so u.a. die „Gesprächsoase“ und der „Brunnen“ in Innsbruck, der „Offene Himmel“ in Salzburg, „Urbi et Orbi“ in Linz, das „Kircheneck“ in Graz, die „City-Pastoral“ in Klagenfurt, sowie die „Gesprächsinsel“, „Quo Vadis“ und der „Raum der Stille“ (Hauptbahnhof) in Wien. In Eisenstadt und St. Pölten sind ähnliche Projekte geplant.
Eine Antwort der Kirche
Die Einrichtungen sind eine Antwort der Kirche auf die aktuellen Bedürfnisse der Menschen im städtischen Milieu. Neben Hauptamtlichen arbeiten in den Einrichtungen zumeist ehrenamtliche Berater und Therapeuten, sowie Seelsorger und Seelsorgerinnen mit.
„Offene Türen“ gibt es in katholischer, evangelischer und ökumenischer Trägerschaft. Großteils werden diese von Mitgliedern aus Ordensgemeinschaften wesentlich getragen.
[hw]