Kapuziner präsentieren sich auf der Berufsinformationsmesse 2017
„Wir Kapuziner haben immer mitten unter den Menschen gelebt“, sagt Bruder Hans Pruckner. Gerade für junge Menschen sei ein Kloster heute allerdings oft etwas völlig Fremdes. „Indem wir auf Events wie der Berufsinformationsmesse präsent sind oder gemeinsam mit Menschen die verschiedensten Unternehmungen starten, tun wir das auf die heute zeitgemäße Weise. Natürlich laden wir auch nach wie vor zu uns ins Kloster ein.“ So reichen die neuen Angebote des Ordens von Einzelimpulsen über Aktivitäten wie einer Fußwallfahrt nach Assisi bis hin zur Möglichkeit, einige Tage im Kloster zu leben. Auch Teilnahme am freiwilligen Ordensjahr oder ein Volontariat im Ausland ist bei den Kapuzinern möglich. „Die Zeit, in der Menschen ganz selbstverständlich Beruf und Lebensweise wählen, in der sie ein Leben lang verbleiben, gehört heute meistens der Vergangenheit an.“ so Bruder Hans. Das bedeutet für viele eine Verunsicherung, in der Begleitungsangebote gern angenommen werden.
Die Kapuziner sind "dort, wo heute nach Orientierungshilfen gesucht wird“ zum Beispiel auf der Berufsinformationsmesse (BIM) 2017. (c) Rita Newman
Ich bin einfach ich
„Menschen sind verschieden, auch bei uns Kapuzinern“, weiß Bruder Marek Król, Provinzvikar der Kapuziner in Österreich und Südtirol, aus eigener Erfahrung zu berichten. Auf die Frage, wie er wie er das Leben eines Kapuziner beschreiben würde, antwortet er: „Ich lebe keine Definitionen – ich bin einfach ich!“ Und weiter: „Es gibt bei uns Mitbrüder, die Randgruppen-Seelsorge betreiben und zahlreiche Gefängnis-Seelsorger, in anderen Klöstern sind zahlreiche Gebetskreise im herkömmlichen Sinn beheimatet.“ Gemeinsam sei ihnen das Leben in Gemeinschaft vor dem Hintergrund franziskanischer Spiritualität. „Aus der Erfahrung der eigenen Vielfalt unterstützen wir junge Leute dabei, ihren eigenen Weg zu finden“, so Bruder Marek, der an der Konzeption der neuen Angebote federführend beteiligt war. Zur Berufsinformationsmesse wird er nach Salzburg kommen, um gemeinsam mit seinen Mitbrüdern die neuen Angebote vorzustellen.
„Unterwegs wohin?“
„Leben gelingt, wo Menschen ihre Berufung entdecken“, heißt es auch in der Info-Broschüre für das „Franziskanische Berufungsjahr“. Hinter diesem einzigartigen Angebot steht die Erfahrung, dass Berufs- und Lebensentscheidungen besondere Aufmerksamkeit brauchen. Geboten wird im franziskanischen Berufungsjahr Begleitung bei der Entscheidungsfindung. In einer Gruppe setzen sich die TeilnehmerInnen in mehreren Treffen mit ihrem Leben und ihrem Weg auseinander. Diese Begleitungsform wird von mehreren franziskanischen Ordensgemeinschaften gemeinsam organisiert wird und findet heuer zum zweiten Mal statt. Mehr Informationen zum franziskanischen Berufungsjahr: www.berufungsjahr.at
[rs]