Thomasfest der Dominikaner in Wien
Das traditionelle Fest der Dominikaner in Wien steht stets im Zeichen des Denkens des heiligen Thomas von Aquin. Die Festmesse in der Dominikanerkirche zu diesem Anlass zelebrierte in diesem Jahr Christoph Kardinal Schönborn. In seiner Predigt ging Schönborn auf das Geheimnis der Weisheit ein und folgte dabei Thomas von Aquin: „Die Weisheit besteht darin, die Dinge in ihren höchsten Ursachen zu betrachten.“
Im anschließenden Festvortrag setzte sich Prof. Stephan Herzberg mit dem „moralischen Sollen“ nach der Lehre des Thomas von Aquin auseinander. „Thomas von Aquin ist eine der wichtigsten Autoritäten sowohl in der Theologie als auch in der Philosophie“, sagte Prof. Stephan Herzberg von der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Sankt Georgen beim Thomas-Fest. Im Interview zeigte Herzberg drei grundsätzliche Punkte seines Denkens auf: „Erstens das Ernstnehmen der geschaffenen Wirklichkeit, sowohl in ihrer inhärenten Würde und Güte, als auch in ihren Schattenseiten. Zweitens die Treue zum Wort Gottes. Drittens der souveräne Umgang mit anderen Denkern und die Kraft der Integration.“
Das Thomas-Fest wurde am Samstag, den 27. Jänner mit der Festmesse in der Dominikanerkirche und dem anschließenden Festvortrag im Thomas-Saal begangen. Nach schon guter Tradition wird von den Wiener Dominikanern dazu ein namhafter Theologe oder Philosoph eingeladen, der nach einem feierlichen Gottesdienst einen Vortrag zum theologisch-philosophischen Denken des großen Heiligen hält.
[mschauer]