Ausstellung zeigt Lebenskraft und Lebensmut iranischer Künstler
„Wir sollten die Stimme stellvertretend noch viel mehr erheben und den Mund aufmachen für die Menschen, die unterwegs sind auf der Flucht und noch nirgends angekommen sind. Unsere drei KünstlerInnen sind sei mehr als zwei Jahren hier in Österreich. Sie haben ihre Lebenskraft und ihren Lebensmut mitgebracht als Geschenk für Österreich. Sie haben ihre Flucht in den Bildern verarbeitet. Es ist wie eine Geburt, bei der man in eine neue Welt hineingestellt wird. Dieses neue Ankommen wird in den Bildern, aber genauso in der Musik ausgedrückt.“ Sr. Johanna Kobale hat zur Ausstellungseröffnung den Chor „Mater Salvatoris“ vom Bildungszentrum Kenyongasse, wo die Künstler arbeiten, mitgebracht. Der Chor ist von dem Mitgliedern bunt gemischt und so auch die Lieder, die persisch und österreichische Wurzeln haben.
vlnr: P. Alberto de Marques de Sousa (Kamilianer), Samira Ghaemi (hat Englisch im Iran studiert, Malerin), Mahdi Osati (Tontechniker aus Teheran, Maler und Musiker), Mohammad Maleki (Maler, Fotograph und Musiker aus dem Iran), Sr. Johanna Kobale
(Foto: fkaineder) - Foto in Druckqualität
Besser Musik und Kunst als Angst und Hoffnungslosigkeit
2015 hat P. Alberto de Marques de Sousa (Kamilianer) die Künstlerin Samira Ghaemi, den Maler Mohammad Maleki und den Tontechniker Mahdi Osati im Flüchtlingscamp Lainz kennengelernt. Sehr bald haben er und Sr. Johanna Kobale ein helfendes Netz gespannt und mit ihnen künstlerisch zu arbeiten begonnen, „denn es ist immer besser, den Kopf mit Musik und Kunst zu füllen als mit Angst und Hoffnungslosigkeit“. Sr. Kobale hat stundenlang mit ihnen geprobt und gesungen. Im Iran ist das Singen verboten und so wurde „das mehrstimmige Singen eine völlig neue Erfahrung“. Bei der Vernissage wurden Kostproben des Könnens geboten.
Eine neue Wirklichkeit ist möglich
Sr. Kobale spricht bei der Vernissage recht eindringlich und will allen Menschen klar machen, dass wir mehr die positiven Seiten sehen sollen, die mit diesen Flüchtlingen in unser Land kommen. Sie verweist auf Schülerinnen, die binnen zwei Jahren einen ausgezeichneten Erfolg in der Schule vorweisen können, eine sogar lauter Einser: „Ist uns bewusst, dass wir in Sicherheit und Wohlstand leben dürfen und andere auf der Welt in unerträglichen Zuständen daheim sind? Diese Frauen und Männer sind wegen ihrer Sehnsucht nach dem christlichen Glauben verfolgt worden und daher geflohen. Heute sind sie getauft auf diese Sehnsucht und sie leben diesen unseren Glauben. Wir dürfen von ihnen eine Menge lernen. Wenn wir alle miteinander das positiv sehen, wird eine neue Wirklichkeit möglich. Das ist unser aller Wunsch, der sich in diesen Bildern und der Musik widerspiegelt.“ Mit den Bildern hat das Begegnungszentrum einen internationalen Resonanzraum in der Fastenzeit aufgemacht.
Die Ausstellung prägt alle Räumlichkeiten des Begegnungszentrums am Stepahansplatz 6 (Zwettlerhof)
Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung sind auf www.quovadis.or.at zu finden.
Die Bilder können erworben werden.
Foto in Druckqualität ohne Bild (alle Fotos: fkaineder)
[fkaineder]