Bestürzung über Abschiebung von „Pfarrhof-Familie“
„Ich kann mich nicht damit abfinden, dass wir so mit Menschen umgehen!“, so Benediktinerpater Clemens Reischl vom Stift Göttweig in einem Facebook-Video. In den sozialen Medien hat die Nachricht bereits ein enormes Echo ausgelöst, die Videobotschaft von P. Clemens wurde bislang 20.000 Mal gesehen. Beim Sontagsgottesdienst in Arnsdorf sagte der Pfarrer wörtlich: „Gestern wurde die sechsköpfige Familie von der Fremdenpolizei abgeholt. Und das nach zwei Jahren und einem Monat des Lebens hier bei uns. Die Kinder im Alter von 11, 8 und 3 Jahren haben sich ausgezeichnet im Kindergarten und in der Volksschule integriert. Der Jüngste kam vor einem Jahr im Pfarrhof zur Welt. Für den kleinen Mohammed hatte gerade erst die Trauma-Therapie begonnen, weil die Fluchtängste noch voll in ihm stecken.“
"Ich bin sehr entsetzt"
Die Familie, die 2015 über die Balkanroute nach Österreich gekommen war, wird laut Reischl am Montag in ein Flüchtlingslager in Kroatien abgeschoben. Die Begründung: Dort habe die Familie erstmals die EU betreten. Auf die Nachfrage der österreichischen Behörden in Kroatien, ob dort die Familie registriert worden sei, sei jedoch keine Rückmeldung gekommen. Die „unverständliche Logik“ sage aber aus, dass Kroatien für das Asylverfahren zuständig sei. P. Reischl abschließend in seiner Predigt: „Dass ich mich mit einer großen Zahl von Menschen für die Familie Muashi einsetze, ist eine Frage von Mitmenschlichkeit und Gerechtigkeit.“
Vatican News mit Aussagen von P. Clemens Reischl
[fkaineder]