Würdezentrierte Therapie wird im ORF-Feierabend vorgestellt
Flad begleitet vorwiegend Menschen, die an Krebs erkrankt sind und nicht mehr lange zu leben haben. Sie führt Gespräche mit Sterbenden über wichtige Ereignisse in deren Leben und animiert das noch auszusprechen, was es noch auszusprechen gibt. Die sehr persönlichen Erzählungen werden niedergeschrieben und den Sterbenden in Form eines Buches überreicht. Die Sterbenden können dieses Buch entweder noch zu Lebzeiten ihren Angehörigen übergeben, oder aber, sie legen es dem Testament bei und hinterlassen so den Angehörigen ein sehr persönliches Vermächtnis.
Würdezentrierte Therapie
Diese Methode ist Teil der „Würdezentrierten Therapie“ – einer Form der Biographiearbeit, die in Kanada entwickelt wurde. Hauptziel dieser Therapie ist die Stärkung der Patientenwürde und damit die Linderung der psychosozialen und existentiellen Not von Palliativpatienten. Durch das gezielte Nachfragen, Aufschreiben und Vorlesen der Erinnerungen, Wünsche und Anliegen des Patienten, soll die Wertschätzung für das eigene Leben erhöht, die Sinnfindung unterstützt und die Bedeutung des eigenen Lebenswerkes erkannt werden.
Bei Ordensfrauen aufgewachsen
Eine weitere Sendung zeigt den Polizisten Carlos Benede, der bei bei Ordensfrauen aufgewachsen ist. Als er vier war, hat seine Mutter ihn weggegeben. Bei den Dillinger Franziskanerinnen in Kalzhofen ging es ihm immer gut, erinnert sich Carlos Benede. Bis heute hat Carlos Kontakt zu den Schwestern – vor allem zu Sr. Augusta. Unter dem Titel "Der Polizist, dein Freund und Vater" wird gezeigt, wie man Vertrauen bei einem Kind, das nachts vom Lärm eines Streits erwacht, in die Küche tappt und seine Mutter tot am Boden liegen sieht, wecken kann. Kriminalhauptmeister Benede hatte zweimal mit Buben zu tun, deren Mütter ermordet worden waren - von den Vätern der Kinder. Zwei Mal fasste er sich ein Herz und adoptierte sie. Er selbst ist ohne Eltern aufgewachsen. Die Ordensfrauen haben ihm Geborgenheit vermittelt und jenen Glauben, aus dem er sein Grundvertrauen schöpft, das ihn bis heute trägt.
[fkaineder]