Salvatorianerin Melanie Wolfers ist Bestsellerautorin
„Viele Krisen unserer westlichen Gesellschaft, die Gier, der Populismus, die gnadenlose Selbstoptimierung, verdanken sich einer tief liegenden spirituellen Krise, davon bin ich überzeugt", analysiert die Autorin und Salvatorianerin in Wien Sr. Melanie Wolfers. Dass die Aufforderung „Trau dich!“ nicht immer leicht oder manchmal gar nicht umzusetzen ist, ist Wolfers bewusst. Zu sich und den eigenen Überzeugungen zu stehen kann schwer sein. „Die Balance von außen und innen, darum geht es. Und das braucht Mut.“
Ordensleben ist ein Lebensmodell
Wolfers entspricht ganz und gar nicht dem Bild, das man sich gewöhnlich von einer Ordensfrau macht: Sie trägt gerne Jeans, T-Shirts und Pullover, keinen Schleier oder sonstiges Ordensgewand. Sie teilt sich eine Wohnung mit fünf Mitschwestern. Alle haben unterschiedliche Berufe, mittels derer sie auf gesellschaftliche Nöte antworten, etwa als Ärztin oder Psychotherapeutin. „Und außerdem“, so die 47-Jährige, „müssen wir ganz normal Geld verdienen." Das Ordensleben ist für sie kein Beruf, sondern ein Lebensmodell. „Ich führe kein Single-Dasein. Wir leben zusammen, beten zusammen, haben eine gemeinsame Kasse. Zugleich hat jede ihren Beruf und pflegt das, was ihr wichtig ist.“ Sie habe zwar der Ehe abgeschworen, nicht aber Freundschaften mit Männern und Frauen: „Ich lebe doch in Beziehungen“, sagt die gebürtige Nord-Deutsche. Wolfers hat in ihren bisherigen Büchern über den Glauben, die Freundschaft mit sich selbst, Vergebung und Lebensmut geschrieben. Sie ist aber auch Koautorin eines Buches über Islam und Christentum und eines Abenteuerromans für Jugendliche. Mit dem zuletzt erschienenen Buch „Trau dich, es ist dein Leben. Die Kunst, mutig zu sein“ schaffte es schon das zweite Buch der Ordensfrau in die Bestsellerlisten: "Bücher schreiben ist ein Teil meiner Arbeit, meines Berufs. Dazu gehört auch, Vorträge zu halten und Seminare zu geben.“
Der ausführliche Beitrag auf religion.orf.at
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