Ordensspitäler versorgen die Hälfte aller Patient:innen in OÖ
Die Ordensgemeinschaften mit den sieben Spitälern in Oberösterreich: Barmherzige Brüder, Elisabethinen, Barmherzige Schwestern, Franziskanerinnen und Kreuzschwestern. (c) Ordensspitäler Oberösterreich
„Diese Zahlen unterstreichen einmal mehr die Bedeutung der konfessionellen Krankenhäuser für die medizinische und pflegerische Versorgung der Menschen in Oberösterreich“, betont Mag. Peter Ausweger als Geschäftsführer der Oö. Ordensspitäler Koordinations GmbH. Er betont die gute Kooperation der OÖ. Ordensspitäler mit der OÖ. Gesundheitsholding und dem Kepler Universitätsklinikum im Sinne der bestmöglichen Patient:innenversorgung sowie dem gemeinsamen Ausbau eines gut funktionierenden und starken Gesundheitssystems in enger Abstimmung mit dem Land Oberösterreich.
Mag. Peter Ausweger, Geschäftsführer der Oö. Ordensspitäler Koordinations GmbH (c) WOLFstudios
Bedeutende Arbeitgeber
Mit einer Wirtschaftsleistung von knapp 1,3 Milliarden EUR im Jahr 2022 stellen die Oö. Ordensspitäler auch einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Der Großteil der Aufwendungen fließt in Löhne und Gehälter für die 12.000 Mitarbeiter:innen. Angesichts der zahlreichen, individuellen Teilzeitmodelle entspricht dies ca. 9000 Vollzeit-Arbeitsplätzen.
Die Ausbildungseinrichtungen der Ordensspitäler tragen maßgeblich dazu bei, dringend benötigten Berufsnachwuchs im Pflegebereich zu gewinnen.
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz: Eines der modernsten OP-Zentren im Augenbereich wurde bei den Barmherzigen Brüdern umgesetzt. (c) BBlinz
Innovationen in vielen Bereichen
Die Oö. Ordensspitäler haben auch im Vorjahr eine Reihe von innovativen Projekten umgesetzt bzw. auf den Weg gebracht. Die Gesundheitslandschaft im Bundesland wurde dadurch in vielen Bereichen weiterentwickelt und optimiert.
Einige Beispiele:
Barmherzige Brüder: Ambulanz für inklusive Medizin und neue Augen-Tagesklinik
Für Menschen mit Schwer- und Mehrfachbehinderungen können medizinische Untersuchungen Stress und besondere Belastung erzeugen. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz gibt es nun eine Ambulanz für inklusive Medizin, die für Betroffene den Zugang zu medizinischen Leistungen verbessert. Untersuchungen werden so koordiniert, dass keine Wartezeiten entstehen. Ärzt:innen und Pflegepersonen gehen auf die speziellen Bedürfnisse der Patient:innen ein und sind auf möglicherweise unangemessene Verhaltensmuster eingestellt.
Eines der modernsten OP-Zentren im Augenbereich wurde ebenfalls bei den Barmherzigen Brüdern umgesetzt. In der Augen-Tagesklinik werden alle Operationen vorgenommen, die keine Narkose benötigen. Neustrukturierte präoperative Prozesse verkürzen die Wartezeiten für Patient:innen und reduzieren die Verweildauer auf unter 90 Minuten.
In den vergangenen Jahren hat sich das Ordensklinikum Linz als onkologisches Leitspital in Oberösterreich etabliert. Im häuserübergreifenden „Zentrum für Tumorerkrankungen“ werden über 3.500 von insgesamt 7.000 jährlich in Oberösterreich neu auftretenden Tumorerkrankungen diagnostiziert und behandelt. (c) Ordensklinikum Linz
Ordensklinikum Linz: Onkologisches Leitspital & Transplantationszentrum
In den vergangenen Jahren hat sich das Ordensklinikum Linz als onkologisches Leitspital in Oberösterreich etabliert. Mit zertifizierten Organzentren ist das Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Elisabethinen nicht nur führender Versorger, sondern auch starker Kooperationspartner im Gesundheitswesen. Im häuserübergreifenden „Zentrum für Tumorerkrankungen“ werden über 3.500 von insgesamt 7.000 jährlich in Oberösterreich neu auftretenden Tumorerkrankungen diagnostiziert und behandelt.
Weiters bietet das Ordensklinikum Linz spitzenmedizinische onkologische Versorgung in zertifizierten Expertisezentren (Kopf-Hals, Dermatologie, Gynäkologie, Darm, Bauchspeicheldrüse) und in der Strahlentherapie mit Oberösterreichs größter Radioonkologie. Das Ordensklinikum Linz ist das einzige oö. Transplantationszentrum; hier werden Nierentransplantationen durchgeführt. Seit Frühjahr 2021 gibt es eine Spezial-Ambulanz zur Vor- und Nachsorge von Patient:innen, bei denen eine Lungentransplantation notwendig ist bzw. war. Patient:innen vor und nach Leber- und Herztransplantationen werden ebenfalls spitzenmedizinisch und wohnortnahe betreut.
Krankenhaus St. Josef Braunau: 16.300 m2 Geschoßfläche umfasst der neue Bauteil 10, der bis Mitte 2024 fertiggestellt wird und Platz für 158 Betten (in Zweibettzimmern) und für Ambulanzen bietet. (c) KH St. Josef Braunau
Krankenhaus St. Josef Braunau: Neuer Bauteil voll im Zeitplan
16.300 m2 Geschoßfläche umfasst der neue Bauteil 10, der bis Mitte 2024 fertiggestellt wird und Platz für 158 Betten (in Zweibettzimmern) und für Ambulanzen bietet. Er ersetzt einen alten Trakt, der für den Neubau abgetragen wurde; mehrere Stationen und Ambulanzen sind vorübergehend in einem Provisorium untergebracht. Als „Green Building“ wird das neue Gebäude 25 Prozent Energie im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen einsparen. Durch die Wärmerückgewinnung werden jährlich ca. 1.500.000 kWh an Energie eingespart. Die CO2-Einsparung beträgt rund 500.000 kg, was in etwa 3.500.000 gefahrenen PKW-Kilometer entspricht. Zu den Baukosten von rund 63,3 Millionen EUR steuern die Franziskanerinnen von Vöcklabruck als Träger 6,3 Millionen EUR bei.
Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried setzt ein umfassendes Projekt zur Betreuung von dementen Patient*innen um. (c) KH Barmherzige Schwestern Ried/Schrattenecker-Fischer
Barmherzige Schwestern Ried: Innovativ im Umgang mit Demenz
Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried setzt ein umfassendes Projekt zur Betreuung von dementen Patient:innen um. Auf allen Stationen arbeiten speziell ausgebildete Pflegepersonen (MAS-Trainer:innen), die ihr Spezialwissen auch an Kolleg:innen weitergeben. Ergotherapeut:innen und ehrenamtlich Mitarbeitende unterstützen bei sinnvoller Beschäftigung. Einprägsame Orientierungshilfen im ganzen Haus erleichtern das Zurechtfinden, „Demenz-Ecken“ bieten Gedächtnisaufgaben.
Eine weitere Innovation im Innviertler Schwerpunktspital ist das roboter-unterstützte OP-System „Da Vinci“, es wird noch heuer installiert und wird den Operateur:innen noch präzisere Eingriffe ermöglichen.
Ordensklinikum Innviertel: Neue Perspektiven für die Versorgung der Region
Die beiden traditionsreichen Ordenskrankenhäuser Barmherzige Schwestern Ried und St. Josef Braunau haben sich 2021 unter das gemeinsame Dach der Ordensklinikum Innviertel Holding GmbH begeben. Sie nützen die Kraft des Gemeinsamen, um für die Menschen im Innviertel wohnortnah die beste medizinische und pflegerische Qualität abzusichern und weiter zu verbessern. Mehr als 2700 Mitarbeitende versorgen in Braunau und Ried knapp 50.000 stationäre Patient:innen, rund 26.000 Operationen werden vorgenommen.
Im Klinikum Wels-Grieskirchen finden innovative Technologien breite Anwendung. Dazu zählen z. B. die Robotik in der Uro-Onkologie. (c) Klinikum Wels Grieskirchen
Klinikum Wels-Grieskirchen: Spitzenmedizin und neue Technologien in vielen Fächern
Im Klinikum Wels-Grieskirchen finden innovative Technologien breite Anwendung. Dazu zählen z. B. Robotik in der Uro-Onkologie, Virtual Reality in der Orthopädie oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Telemedizin in der Kardiologie sowie Künstliche Intelligenz (KI) u.a. im Rahmen der Koloskopie, bei der eine präzisere 3D-Bildgebung zu noch besseren Ergebnissen führt. Der Einsatz dieser Technologien bringt wesentliche Vorteile einerseits in der Diagnostik und Zielgenauigkeit, andererseits in der Therapie durch noch schonendere und präzisere Operationsverfahren.
Aktivitäts-, Aufmerksamkeits- und Angststörungen sowie Depressionen stehen im Fokus der neu etablierten Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Klinikum-Standort Grieskirchen. Sie umfasst zwölf stationäre Betten, fünf tagesklinische Behandlungsplätze und eine Ambulanz. Gleichzeitig wurde das Departement für Psychosomatik erweitert und in die Abteilung integriert.
Auch Fettleibigkeit wird für immer mehr Menschen zum Problem. Sie schränkt die Lebensqualität massiv ein und erhöht das Risiko für gefährliche Folgeerkrankungen. Im Adipositaszentrum Wels werden Betroffene umfassend betreut, vom Erstgespräch über verschiedene chirurgische Therapieoptionen bis zur Nachsorge. Mit mehr als 2000 Operationen zählt Wels zu den Top-3-Adipositaszentren in Österreich.
Das Krankenhaus Sierning ist eine Sonderkrankenanstalt für Akutgeriatrie und Remobilisation mit 90 Betten. (c) Krankenhaus Sierning
Krankenhaus Sierning: Schwerpunktkrankenhaus für Menschen im Alter
Das Krankenhaus Sierning ist eine Sonderkrankenanstalt für Akutgeriatrie und Remobilisation mit 90 Betten. An diesem Schwerpunktklinikum erhalten krankenhausbedürftige, ältere Menschen medizinische Behandlung und therapeutische wie pflegerische Betreuung. Multimorbiden, d. h. an mehreren Krankheiten leidenden Patient:innen eine optimale, auf sie abgestimmte Betreuung zukommen zu lassen, braucht sehr viel Fachwissen und Erfahrung. Das Krankenhaus Sierning verfügt dafür über ein hochqualifiziertes, interdisziplinäres Team aus Ärzt:innen, Pflegepersonen und Therapeut:innen (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie).
Quelle: Oö. Ordensspitäler Koordinations GmbH