35-jähriger Chorherr Leopold Baumberger neuer Abt im Stift Wilten
Generationenwechsel: Mit 35 Jahren ist Leopold Baumberger halb so alt wie sein Amtsvorgänger. (c) Maximilian Markschläger
Die Wahl des neuen Abtes war notwendig geworden, da Prälat Schreier im Dezember des vergangenen Jahres sein 70. Lebensjahr vollendet hatte und damit sein Amt zurücklegen musste. Um den neuen Abt nicht mitten im Schuljahr aus der Pastoral eines Seelsorgeraumes herausreißen zu müssen, wurde die Wahl jedoch erst jetzt im zweiten Quartal durchgeführt.
Pharmazeut und Theologe
Leopold Jürgen Baumberger wurde 1987 in Steyr geboren und studierte Pharmazie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz. Nach der Ablegung der Fachprüfung für den Apothekerberuf begann er zunächst als Seminarist für die Diözese Linz ein Diplomstudium der Katholischen Fachtheologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. In dieser Zeit lernte Jürgen (sein Taufname) den Orden der Prämonstratenser im Stift Wilten kennen und trat 2014 dort ein. Nach der Ewigen Profess auf das Stift Wilten im Jahr 2018 wurde er 2019 zum Diakon und zum Priester geweiht. Seitdem arbeitet Chorherr Leopold als Kooperator im Seelsorgeraum Sellraintal, ist seit 2021 Feuerwehrkurat und seit 2022 Schützenkurat sowie Bereichsseelsorger für den Malteser-Hospitalsdienst Tirol.
Mit der Kraft der Jugend
Mit 35 Jahren gehört Leopold Baumberger zu den jüngeren Äbten in der Geschichte des Stifts. Dennoch ist er nicht der jüngste Abt: Abt Alois Stöger und Abt Heinrich Schuler wurden ebenfalls im Alter von 35 Jahren gewählt. Prälat Gregor von Stremer war bei seiner Wahl im 18. Jahrhundert erst 31 Jahre alt.
Ort des lebendigen Glaubens
"Die ersten Spuren des Glaubens reichen in Wilten bis in die Zeit der Römer zurück. Diese Tradition ist ein lebendiger Schatz, der uns anvertraut ist. Jede Generation hat den Auftrag, diese Geschichte weiterzuschreiben“, möchte der neue Abt aktiv dazu beitragen, dass die Frohe Botschaft des Auferstandenen bei den Menschen ankommen und im Herzen Wurzeln schlagen kann. „Möge Gott stets aufs Neue das Feuer des Heiligen Geistes entfachen, damit Wilten noch für viele weitere Generationen ein Ort des lebendigen Glaubens bleibt. Ich bitte alle herzlich um ihr Gebet, auf dass es uns miteinander gelingt, diese Brücke in die Zukunft zu schlagen!", so der neugewählte Abt.
Im Herzen Tirols: Das Prämonstratenserstift am Fuß des Bergisels ist seit fast 900 Jahren ein Ort des lebendigen Glaubens. (c) Stift Wilten