Altenburger Sängerknaben werben im Internet für Nachwuchs
Die Altenburger Sängerknaben jubilierten beim Festakt zum 75. Geburtstag von Abt em. Christian Haidinger. (c) mschauer
Die Altenburger Sängerknaben sind als einziges Ensemble von früher mehreren hochkarätigen Chören in niederösterreichischen Stiften übriggeblieben. Am Samstag, 14. November machen sie nun bei der grenzübergreifenden Kooperation mit: Um 11:55 Uhr treten die Chöre mit einem digitalen Flashmob unter dem Hashtag #KulturGutKnabenchor und der Botschaft "Viva la musica!" - es lebe die Musik! - auf der virtuellen Bühne bzw. in den sozialen Netzwerken auf, kündigte die St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt" (aktuelle Ausgabe) an.
"Viva la musica!" ist dabei als Kanon von Michael Praetorius (1571-1621) bzw. in der vierstimmigen Version von Ivan Eröd (*1936) zu hören. Wo die aktuelle Corona-Lage Singen nicht mehr erlaubt, kommen Archivaufnahmen oder Chorleiter mit eigenen Statements zu Gehör.
Die Sängerknaben wurde 1961 vom damaligen Abt des Stifes Altenburg Maurus Knappek gegründet, um die Gottesdienste musikalisch zu untermalen. Mittlerweile sind sie bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und unternehmen Konzertreisen durch ganz Europa, nach Asien oder nach Südamerika.
Nachwuchs wichtig für musikalisches Programm
Knabenchöre können auf eine zum Teil jahrhundertealte Tradition zurückblicken, die durch die Pandemie bedroht ist, wie "Kirche bunt" darlegt: Chorproben müssten entfallen, Solounterricht oder Stimmbildung könne nur im Fernunterricht angeboten werden. Wenn Knaben- und Jugendchöre längerfristig keine Möglichkeit haben, Nachwuchs zu finden, kämen für sie große Konzerte wie Bachs Matthäuspassion oder Weihnachtsoratorium sowie Mozarts Requiem kaum mehr in Frage. "Bis ein Knabe abendfüllende Konzerte singen kann, durchläuft er eine anspruchsvolle Ausbildung", heißt es in der Kirchenzeitung. Um das derzeitig noch hohe Niveau auch langfristig halten zu können, wolle die Initiative #KulturGutKnabenchor für das Chorsingen begeistern.
Quelle: kathpress
[elisabeth mayr]