Eine Klosterkatze bloggt in der Fastenzeit
„Es ist uns gelungen, die Klosterkatze Franzi davon zu überzeugen, dass es viele Menschen gibt, die neugierig sind, was sich hinter Klostermauern abspielt“, erzählt Ferdinand Kaineder vom Medienbüro der Ordensgemeinschaften Österreich. „Wir haben sie deshalb gebeten, mit ihren Pfoten die Tastatur betätigen und einen Blog zu schreiben.“ Schon nach wenigen Tagen rangiert die Klosterkatze in der Google-Suche ohne technische Optimierung „ganz oben“. „Mit diesem Blog wollen wir die von außen oft sehr hoch erscheinenden Klostermauern durchgängig machen für alle Interessierten“, formuliert Kaineder das Ziel des Katzen-Blogs: „Für die Klosterkatze wird von Tag zu Tag immer spürbarer, dass Ordensfrauen und Ordensmänner ganz normale Menschen sind mit der Lebensoption, ganz bei Gott und ganz bei den Menschen zu sein.“ Davon berichtet Tag für Tag die Klosterkatze „Franzi“ auf www.ordensgemeinschaften.at/klosterkatze.
Klosterkatze im Evolutionstalk
„Wie gut, dass ich als Klosterkatze mir keine Gedanken machen muss, ob ich vom Affen abstamme oder nicht“, schreibt die Klosterkatze „Franzi“ in ihrem Blog angesichts der Erfahrung, was sie mit Jugendlichen zusammen bei Kardinal Schönborn erlebt hat. In jugendgemäßer Sprache erklärte der Kardinal den Jugendlichen (und der Klosterkatze) seine in einem Interview in der „New York Times“ gemachten Thesen zur Evolution und schloss seine Ausführungen sogar mit einem Witz. Die Klosterkatze findet den Witz des Kardinals so lustig, dass sie ihn auf ihrem Blog weitererzählt: „Ein Bub kommt von der Schule nach Hause und sagt zu seinem Vater: Du, Papa, wir haben heute gelernt, dass wir Menschen vom Affen abstammen. Der Vater darauf: Du vielleicht, aber ich ganz sicher nicht.“ Da schmunzelt die Klosterkatze beruhigt und lacht sich ins Pfötchen. Mit einem Affen hat sie nichts zu tun.
Häppchen aus der Klosterküche für Franzi
Die Klosterkatze gibt mit ihrem täglichen Blog-Eintrag einen Einblick in das konkrete Ordensleben bei den Franziskanern. Die Franziskaner sind berühmt dafür, dass sie immer ein offenes Herz für Tiere haben. Darin ist der Ordensgründer Franziskus ihr großes Vorbild. Aus ungewöhnlicher Perspektive und mit großer Neugierde streunt „Franzi“ durch die Gänge, Räume und auf Plätze, wo sich etwas tut. Manchmal folgt sie den Brüdern bei ihrer Arbeit bis in die Stadt hinein. Früh am Morgen hat sie schon Frauenstimmen im Kloster vernommen und den Anlass dafür geschildert. Die Klosterküche ist ein guter Platz für sie, „weil es dort immer so gut duftet.“ Auch die Quelle, woraus die Brüder trinken, hat sie schon entdeckt und geschildert.