Ende 2020 brachte Cornelia B. im Ordensspital St. Josef Wien Drillinge zur Welt – eine kleine Sensation! Wie sie ihren ersten dreifachen Muttertag feiert und dass drei Kinder nicht automatisch dreifach anstrengend sind, erzählt sie Elisabeth Mayr vom Medienbüro der Ordensgemeinschaften.
Alle Hände voll: Heute feiert Drillingsmama Cornelia B. ihren ersten Muttertag. Vivian, Victoria und Vincent strahlen mit der Mama um die Wette. (c) privat
Wie geht es Euch jetzt zu dritt ein halbes Jahr nach der Geburt?
Ich habe erwartet, dass es viel anstrengender wird. Ich dachte mir, ich werde keine Zeit für irgendwas haben. Doch ich bin positiv überrascht. Die drei gehen so um halb acht ins Bett und sie schlafen sogar bis zu zwölf Stunden durch. Natürlich nicht immer, aber dann brauchen sie auch meistens nur eine Flasche in der Nacht und sie schlafen danach gleich weiter. Die Abende kann ich jetzt gemeinsam mit meinem Mann verbringen; wir essen, plaudern oder ich gestalte Fotobücher.
Sind drei Kinder auch dreifach anstrengend?
Nein. Stressig wird’s dann, wenn sie gleichzeitig essen wollen oder nicht einschlafen können und wir sie tragen müssen. Aber das dauert oft nur 15 Minuten. Das Gute ist, die Kinder beschäftigen sich selbst. Das ist, glaube ich, anders, wenn man gleich drei hat. Ich kann auch den Raum verlassen, ohne dass sie sofort zu schreien beginnen, damit haben Ein-Kind-Mütter oft Probleme.
Erste Lesestunde mit Mama: Mit 4 Monaten hat Cornalia damit begonnen, ihnen Reime vorzulesen. Sie lieben es. (c) privat
Haben Sie Hilfe?
Ja, die habe ich und – genauso wichtig - die nehme ich auch an. Mein Mann ist viel zuhause, er arbeitet im Schichtdienst und kann sich das gut einteilen. Meine Mutter wohnt im gleichen Haus und hilft auch sehr gerne und oft mit. Und wir haben drei „Familienpraktikantinnen“ von der Fachschule für Soziale Berufe, die je sechs Stunden die Woche aushelfen - mit den Babys, aber auch im Haushalt, was wirklich eine große Hilfe ist, wenn dann auch mal eine Ladung Wäsche gewaschen wird.
Wie wirkt sich Corona auf Euer Leben aus?
Eigentlich habe ich als (Reise-)Journalistin den perfekten Zeitpunkt erwischt, um Mutter zu werden. Im Lockdown wäre das Reisen und Arbeiten nicht gut gegangen. Ehrlich gesagt, genieße ich sehr die ruhige Zeit im Lockdown.
Wie haben Sie sich auf Drillinge vorbereitet?
Total hilfreich waren die Facebook-Gruppen über Drillinge, aber auch Zwillinge. Ich habe anfangs immer mitgelesen und geschaut, wie andere Mehr-Kind-Mamas ihren Alltag schaukeln. „Wie geht das mit dem gemeinsamen Einschlafen?“, „Was mache ich mit den drei, wenn sie gehen lernen?“, „Wie füttere ich drei auf einmal?“, etc. Auf meine Fragen habe ich großartige Tipps bekommen von Müttern mit viel Erfahrung, das ist einfach unersetzlich.
Gemeinames Spielen und Kuscheln steht eigentlich täglich auf dem Programm. Hier lacht Vincent mit seiner Mama. (c) privat
Wie haben Sie auf die Nachricht „Es sind Drillinge!“ reagiert?
Zuerst hat die Frauenärztin im Ultraschall nur Zwillinge gesehen, und die hatte ich mir immer gewünscht! Ich wollte schon immer eine große Familie, aber durch meine vielen privaten und beruflichen Reisen kam ich erst spät dazu, eine zu gründen. Dass es dann Drillinge werden, war erst beim nächsten Ultraschall klar – aber da wurde die Freude noch größer.
Wie hat es Ihr Mann aufgefasst?
Er hat es sofort angenommen und gleich mal Späße darüber gemacht. Es war auch gut, dass wir es Step-by-step erfahren haben. Jetzt kann ich sagen, die drei Kleinen sind wie für uns geschaffen.
Drei Kinder sind nicht automatisch dreifach anstrengender. Die Kleinen spielen miteinander und beobachten einanander. Das ist oft spannender als ein Spielzeug. (c) privat
Jetzt steht der erste Muttertag bevor, wie werdet ihr ihn verbringen?
Wir werden gemeinsam mit meinen Eltern grillen, so kann ich auch bei meiner Mama sein. Es ist schön, das erste Mal selbst als Mutter den Tag zu verbringen. Obwohl bei uns jeder Tag Muttertag ist! Wir tanzen und singen oft zusammen mit den kleinen, spielen mit ihnen und kuscheln so oft es geht.
Jetzt sind die drei noch Babys, aber ich freu mich aber schon sehr, wenn sie größer werden und mir mal ein Gedicht aufsagen oder Blumen pflücken.
Kann man denn allen dreien die gleiche Aufmerksamkeit geben?
Nein, nicht wirklich. Ich habe gelesen, dass man dem Kind, das gerade die Aufmerksamkeit am meisten braucht, diese auch geben soll. Das versuchen wir, ohne die anderen zu kurz kommen zu lassen. Victoria war am Anfang immer sehr ruhig und hat extrem viel geschlafen, die Buben haben öfters mal geschrien. Also haben wir eine extra „Victoria-Zeit“ eingeplant, wo wir nur mit ihr gekuschelt haben.
Cornelia mit Victoria, Vivian und Vincent beim Frühstück. (c) privat
Vivian, Vincent und Victoria - alle drei Namen beginnen mit einem V. War Euch das wichtig?
Nein, es hat sich einfach ergeben. Der erste Sohn von meinem Mann heißt Valentin, so haben wir versucht, ob wir noch drei weitere Namen mit V finden. Die Namen Vivian, Vincent und Victoria standen schon sehr früh fest, ich habe auch schon im Bauch viel mit ihnen gesprochen.
Was hast du ihnen so erzählt?
Ich habe sie immer dazu aufgefordert, sich gegenseitig Platz zu machen. Es kommt bei einer Drillingsschwangerschaft oft vor, dass eines weniger Gewicht hat oder eines zu wachsen aufhört. Dann müssen sie sofort geholt werden. Meine Babys haben Gott sei Dank gleichmäßig zugenommen. Und es war mir wichtig, dass sie so lange wie möglich im Bauch sind. Zum Glück bin ich so groß, da hatten die Drillinge einfach mehr Platz zum Wachsen! Als mich die Hebamme zum ersten Mal gesehen hat, hat sie gleich gesagt: Super, der perfekte Körper für Drillinge!
"Victoria-Zeit": Gerade zu Beginn achtete Cornelia darauf, dass das Mädchen mit kuscheln und spielen nicht zu kurz kam. Sie hat im Vergleich zu ihren beiden Brüdern kaum geschrien und weniger Aufmerksamkeit gebraucht. (c) privat
Ein Kaiserschnitt kam für dich nie in Frage?
Nein, ich wollte immer, dass alles so natürlich wie möglich abläuft.
Was hast du gedacht, als du sie zum ersten Mal gesehen hast?
Dass sie alle unglaublich schön sind. Alle drei zusammen habe ich erst am zweiten Tag auf mir gehabt. Da war der Gedanke, dass alle drei noch vor kurzen in meinem Bauch waren, schon unvorstellbar.
Vivan, Vincent und Victora mit 5 Monaten. (c) privat
Was wünscht du dir für deine Kinder?
Dass sie gesund und glücklich sind. Dass die Kinder sich gemeinsam als Freunde haben. Dass sie ihren eigenen Weg gehen und später das machen, was sie machen möchten.
[elisabeth mayr]