Oblatinnen Linz feierten 120-jähriges Wirken in der Stahlstadt
![Einladung zur 120-Jahr-Feier / Canva Einladung zur 120-Jahr-Feier](/img/e8/47/18960d5c8bff061d1da8/Einladung_zur_120-Jahr-Feier-Eabr8fTBEon_1_-_Kopie.png)
Die Linzer Oblatinnen des heiligen Franz von Sales luden zu einem gemeinsamen „Feiertag“ in ihr Ordenshaus ein. (c) Oblatinnen Linz
An der Feier, die in der Linzer Niederlassung der Oblatinnen in der Kapellenstraße stattfand, nahmen zahlreiche Vertreter:innen salesianischer Gemeinschaften, der von den Oblatinnen geführten Schule sowie jene Menschen teil, die mit den Oblatinnen verbunden sind. Gemeinsam erlebte man jede Menge Momente der Sympathie, der Ermutigung und der Verbundenheit.
Auftakt mit Festgottesdienst
Der Festtag begann um 11.15 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst, den Pfarrer Dietmar Neubauer von der Herz–Jesu Pfarre in Linz mit der Ordensgemeinschaft feierte. In seiner Festpredigt wies er darauf hin, dass es auch in unserer Zeit notwendig sei, von der Liebe Gottes und seinem Wirken in der Welt Zeugnis zu geben. Diesen ungebrochenen Glauben an die Sendung, in Linz für junge Menschen da zu sein und den göttlichen Sendungsauftrag mit Einsatz und Ausdauer zu leben, brachten die Oblatinnen unmissverständlich zum Ausdruck. Gleichzeitig dankten sie Gott für die letzten 120 Jahre.
Dem Festgottesdienst stand Pfarrer Dietmar Neubauer von der Herz-Jesu Pfarre in Linz vor. (c) Oblatinnen Linz
Danach waren alle zu einem einfachen Mittagessen eingeladen, das ganz im Zeichen der Tischgemeinschaft und des gegenseitigen Austauschs stand. Im Anschluss daran nahmen die Jubilarinnen dann alle auf eine Reise in ihre Vergangenheit mit und verrieten im Rahmen einer Präsentation interessante Details über die Gründung und das Wirken der Oblatinnen des heiligen Franz von Sales in Linz. Bevor der Gedenktag mit einer feierlichen Vesper beendet wurde, bestand noch die Möglichkeit, das Haus, die Schule und das Kloster zu besichtigen.
Erfolgsstory nach schwierigem Beginn
Exakt am 3. Dezember vor 120 Jahren kamen zwei Ordensfrauen aus Frankreich nach Linz, um sich hier niederzulassen und ein Noviziatshaus zu errichten. Sie bezogen zunächst eine kleine Wohnung, in der sie in großer Armut lebten. Unterstützung erhielten sie von den Kreuzschwestern, die gleich gegenüber wohnten, sowie Johann Jax, dem großzügigen Inhaber einer Nähmaschinenfabrik. Den Lebensunterhalt verdiente sich die kleine, ständig wachsende Gemeinschaft mit Handarbeits-, Sprach- und Musikunterricht.
1907 begann man mit dem Bau des noch heute bestehenden Klostergebäudes – die „Patronage“ (Freizeitgestaltung) bei den „französischen Schwestern“ war für viele „Urfahraner:innen“ eine willkommene Abwechslung. Während des 1. Weltkrieges betreuten die Schwestern verwundete Soldaten, im 2. Weltkrieg wurde ein Großteil des Hauses beschlagnahmt. Es waren darin Kanzleien, das Finanzamt und das Priesterseminar untergebracht.
Das Klostergebäude der Oblatinnen des heiligen Franz von Sales in Linz Urfahr. (c) Oblatinnen Linz
Beherztes Engagement für die Jugend
1959 eröffneten die Oblatinnen das Franziska-Salesia-Heim in der Kapellenstraße 8a, das nach der Gründerin der Ordensgemeinschaft, der heiligen Franziska-Salesia Aviat, benannt wurde und Schülerinnen ab 14 Jahren sowie Lehrlingen eine Wohnmöglichkeit bot. Ende der 60er-Jahre errichteten die umtriebigen Ordensfrauen dann eine Haushaltsschule und erweiterten das Wohnheim auf 130 Plätze. Mit dem Kauf des Hauses in der Rudolfstraße 32 in den 90er-Jahren konnte der Schulausbau abgeschlossen werden. Heute besuchen 165 Schüler:innen die von den Oblatinnen geführte Schule und werden dort in drei Schulformen und sieben Klassen von 31 Lehrkräften unterrichtet.
Nach dem Festgottesdienst stärkten sich alle bei einem einfachen Mittagessen, um fit für den gemeinsamen Nachmittag zu sein. (c) Oblatinnen Linz
Leben aus dem Geist der Sanftmut und der Liebe
Die Schwestern leben nach der Spiritualität des heiligen Franz von Sales, die eine Spiritualität der Liebe ist. „Wir sind berufen, in Liebe und Freiheit Gott unser ganzes Sein zu schenken und das eucharistische Leben Jesu nachzuahmen. Dieses mit Gott verbundene Leben ist die Grundlange unserer Arbeit mit der Jugend“, betont Schwester Maria-Brigitte Kaltseis, Regionaloberin der Oblatinnen des hl. Franz von Sales. Nach diesem Charisma leben die Ordensfrauen inmitten der Kirche in geschwisterlicher Gemeinschaft und verbinden Kontemplation und Aktion im Hier und Jetzt.