Schultagung im Zeichen von KI
Clemens Paulovics, Bereichsleiter Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz, und Marie-Theres Igrec, Referentin für Katholische Privatschulen der Konferenz der Schulamtsleiterinnen und Schulamtsleiter Österreichs, leiteten die Tagung. (c) ÖOK
Spätestens mit ChatGPT kam Künstliche Intelligenz (KI) endgültig im öffentlichen Bewusstsein und im Schulalltag an. Das Ziel des Symposiums war es daher, den Teilnehmer:innen mithilfe von Keynotes – sowohl digital als auch in Präsenz – und Workshops Orientierung und Überblick zu diesem Thema zu bieten.
„Mit ChatGPT ist KI endgültig auch im Schulalltag angekommen. Wissenschafter:innen sehen diesen Einzug von KI im Bildungsbereich sehr differenziert. Angesicht einer ambivalenten und gleichzeitig rasanten Entwicklung, der sich keine Schule, kein Träger, weder Lehrende noch Lernende entziehen können, war es für uns klar, das diesjährige Symposium diesem Thema zu widmen“, erklären die Tagungsleiter:innen Clemens Paulovics, Bereichsleiter Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz, und Marie-Theres Igrec, Privatschulreferentin der Konferenz der Schulamtsleiter:innen Österreichs.
KI-Systeme verändern Menschen- und Weltbild
Alexander Filipović, Universitätsprofessor für Sozialethik am Institut für Systematische Theologie und Ethik der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, widmete sich in der ersten Keynote des Symposiums ethischen Fragestellungen zu KI. So werde in dem Maße, wie KI-Systeme Einzug in den Bildungsprozess halten, die Frage neu aufgeworfen was überhaupt Bildung und Bildungsfähigkeit des Menschen bedeutet. Nicht nur aufseiten der Lehre können KI-Systeme eingesetzt werden, auch aufseiten der Schüler:innen und Studierenden sei das möglich. „Universitäten und Schulen müssen sich unter dem Eindruck des Einsatzes von KI vermehrt den Fragen nach den Bildungszielen stellen: Wozu braucht es uns noch? Was ist unser Sinn und Zweck?“, betonte Filipović. Zum detaillierten Bericht des Vortrags geht es hier.
Der Wiener Medien- und Sozialethiker Prof. Alexander Filipović widmete sich auf der Schultagung ethischen Fragestellungen zu KI. (c) Kathpress/Henning Klingen
Bildungsinnovator Thomas Narosy lud die Teilnehmer:innen unter dem Motto „Sich die Finger mit K.I. schmutzig machen“ dazu ein, konkrete aktuelle Anwendungen von KI kennenzulernen und auszuprobieren. Narosy, der auch Co-Designer des Symposiums war, betonte: „Bildung und Lernprozesse gehören zum Fundament des Menschlichen. Ein Fundament, das ohne Reflexion der digitalen Transformation nicht mehr den Ansprüchen der Zeit genügt; ein Fundament, das sich dabei immer seiner Wurzeln, seiner Notwendigkeit und eines Eigenwerts sowie seiner Orientierung am Menschlichen bewusst bleiben muss.“ Der „Bildungsinnovator“ drängte, dass es höchste Zeit sei, die wesentlichen Fragen hinsichtlich des Einsatzes von KI zu überlegen und zu benennen – gerade auch unter dem Gesichtspunkt, katholische Schule zu sein.
Workshops gaben Einblick in die Praxis
Mit neun Workshops, die einen intensiven Blick in die Praxis gaben, erhielten die Teilnehmenden Antworten und Wege des Umgangs mit KI und Digitalisierung, aber eben auch das Know-how, die richtigen und wesentlichen Fragen zu stellen. Darunter waren zum Beispiel Workshops rund um das Thema „KI im Klassenzimmer“, „Zeitreise mit dem FURCHE-Navigator“ oder „Roboter im Unterricht“.
Verschiedene Workshops gaben Einblick in die Praxis, hier beispielsweise die „Zeitreise mit dem FURCHE-Navigator“. (c) ÖOK/cp
Ein virtueller Schulbesuch in der BAfEP des Bildungscampus De La Salle Strebersdorf, bei dem die Teilnehmenden live mit dem Team der Schulsprecher:innen verbunden waren, Videoimpulse und gemeinsame Reflexionen rundeten das Symposium ab.
Konzipiert und moderiert wurde das Symposium von Clemens Paulovics, Bereichsleiter Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz, und Marie-Theres Igrec, Referentin für Katholische Privatschulen der Konferenz der Schulamtsleiterinnen und Schulamtsleiter Österreichs (SALK).