Dominikaner führten Provinzen zusammen
P. Peter Kreutzwald ist Provinzial der neuen Dominikanerprovinz. (c) Dominikaner
Der neuen Provinz gehören rund 140 Ordensmänner an. Geleitet wird die Provinz künftig von P. Peter Kreutzwald. Die Mitglieder der neuen Provinz würden bereits seit Jahren zusammenarbeiten und gingen nun den nächsten Schritt, verlautete der Orden schon im vergangenen Sommer, als die Entscheidung für die neue Provinz fiel. Mit der Fusion könne man im Blick auf die seelsorglichen und wissenschaftlichen Aufgaben neue Synergien schaffen.
Erstes gemeinsames Provinzkapitel
Die neue Ordensprovinz ist nach dem heiligen Albert (Albertus Magnus) benannt, der im 13. Jahrhundert als dominikanischer Gelehrter auf dem heutigen Provinzgebiet wirkte und begraben ist. Die Dominikaner-Kirche St. Andreas im Zentrum Kölns beherbergt das Grab Alberts und war der Ort des feierlichen Gründungsfestes. Ordensmeister Gerard Timoner wünschte den Dominikanern im Rahmen des Festgottesdienstes: „Wagt euch in tiefe Wasser, damit ihr eurer Berufung entsprechend rundum gute Fischer werdet anstatt Hüter von Aquarien.“
An das Gründungsfest schließt sich nun das erste gemeinsame Provinzkapitel als höchstes Entscheidungsgremium an, bei dem die Dominikaner in Deutschland, Österreich und Ungarn organisatorische und personelle Schritte für ihr zukünftiges Ordensleben demokratisch entscheiden.
Ordensmeister Gerard Timoner feierte mit den Dominikanerin in Österreich, Deutschland und Ungarn die Gründung ihrer neuen Provinz. (c) Marco Herrmann - Fotografie & Mediendesign
Die Dominikaner gehören zu den wichtigsten Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche. Sie sind benannt nach ihrem Gründer, dem heiligen Dominikus von Caleruega (1170-1221) aus Spanien. Das Ordenskürzel OP steht für „Orden der Predigerbrüder“ und beschreibt den Gründungsauftrag des frühen 13. Jahrhunderts: in glaubwürdiger evangelischer Armut den christlichen Glauben gegen die Irrlehren der Zeit zu verkünden. Heute sieht der Orden seine Aufgaben darin, gut zu predigen und Menschen seelsorglich zu begleiten.
In Österreich nur mehr Konvent in Wien
In Österreich leben laut Ordens-Website zehn Dominikaner im Konvent in Wien. Bis 2012 gab es auch noch einen Konvent in Friesach in Kärnten. Dieser war der älteste im deutschsprachigen Raum. Er wurde um ca. 1220 gegründet, musste 2012 aber aus Personalmangel aufgelassen werden. Auch der Konvent in Graz wurde 2012 aufgelassen. 2008 hat die Slowakische Provinz der Dominikaner ihren Konvent in Retz aufgelassen. Prominentestes aktuelles Ordensmitglied in Österreich ist der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn.
Rund 140 Ordensleute gehören der neuen Dominikaner-Provinz an. (c) Marco Herrmann - Fotografie & Mediendesign
Weltweit leben heute rund 5.500 Dominikaner in etwa 80 Ländern, davon knapp die Hälfte in Europa. Dazu kommen rund 2.500 Ordensfrauen in Klausur ("Zweiter Orden") sowie geschätzt rund 24.000 Angehörige von Schwesterngemeinschaften ("Dritter Orden"), die auch in Caritas, Bildung, Erziehung, Pflege oder Mission tätig sind, sowie rund 120.000 Männer und Frauen in dominikanischen Laiengemeinschaften.
Zu den Personen
P. Peter Kreutzwald trat 1998 in den Dominikanerorden ein, wurde 2003 zum Priester geweiht und begleitete u.a. im Mainzer Dominikaner-Konvent die Ausbildung der Ordensstudenten. Er wurde erstmals 2017 vom Provinzkapitel zum Leiter der Ordensprovinz Teutonia gewählt und 2022 wiedergewählt. Der studierte Physiker und Theologe war vor seiner Ernennung bereits Leiter der Ordensprovinz Teutonia und hat den Zusammenschluss in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem langjährigen Provinzial der süddeutsch-österreichischen Provinz, Thomas G. Brogl, auf den Weg gebracht.
P. Peter Kreutzwald (2. v.l.) ist erster Leiter der neuen Dominikaner-Provinz. Er wurde von Ordensmeister Gerard Timoner (r.) ernannt und nahm die Wahl an. (c) Marco Herrmann - Fotografie & Mediendesign
P. Thomas Gabriel Brogl (46), Provinzial der bisherigen süddeutsch-österreichischen Provinz, wird nach einer kurzen Auszeit als Socius des Ordensmeisters für Europa nach Rom berufen. Dort wird er die Verbindungen zwischen der Ordenskurie in Rom und den europäischen Dominikaner-Provinzen als rechte Hand von P. Gerard Timoner OP für den Kontinent koordinieren. Thomas Brogl stammt aus Donauwörth, trat 2002 in den Dominikanerorden ein, studierte Theologie in Augsburg, Rom und Freiburg und wurde 2008 zum Priester geweiht. Vor der Fusion war er zudem Priester an der Kirche St. Martin in Freiburg und Kooperator der Seelsorgeeinheit Freiburg-Mitte.
Quelle: kathpress, Dominikaner