Don Bosco Schwestern mit Appell zur Friedenserziehung
Friedensbildung fließt in die tägliche Arbeit der Don Bosco Schwestern (hier ist Sr. Elisabeth Siegl zu sehen) ein, z.B. im Religionsunterricht an den Don Bosco Schulen in Vöcklabruck. (c) Don Bosco Schwestern
Gewaltsame Konflikte auf internationaler Ebene und auch die zunehmende Polarisierung auf nationaler Ebene betreffen und beunruhigen auch die Don Bosco Schwestern. „Wir tragen alle eine tiefe Verantwortung für die kommende Generation. Frieden ist nicht selbstverständlich. Er muss jeden Tag neu belebt und gelebt werden“, betonte Egeling. Die Provinzleiterin erinnerte an das Ziel Don Boscos (1815-1888), orientierungslose junge Menschen seiner Zeit zu verantwortungsbewussten Staatsbürger:innen zu erziehen. „Das scheint mir heute aktueller denn je“, sagte Egeling. „Wir brauchen Menschen, die den Mut haben, die Stimme zu erheben und sich konkret einzusetzen für soziale Gerechtigkeit.“ Im Geiste ihres Ordensgründers sähen es die Schwestern als ihre Aufgabe an, „den guten Kern im Menschen zu erkennen und diesen zu fördern“.
In ihrer täglichen Arbeit mit jungen Menschen sei für die Don Bosco Schwestern die Erziehung zum Frieden ein wichtiger Aspekt. Diese umfasse interreligiöses Lernen, Konfliktfähigkeit sowie das Erkennen von struktureller Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit. Seelsorgliche Angebote würden jungen Menschen den nötigen Raum geben, sich intensiv mit Methoden für ein friedvolles Zusammenleben auseinanderzusetzen.
Ordensfrauen erleben Gewalt und Zwietracht
Die Provinzleiterin machte auf die wachsende Anzahl von Mitschwestern aufmerksam, die in Kriegs- und Krisengebieten wie der Ukraine, dem Nahen Osten, aber auch in Myanmar, im Sudan, in Haiti oder Ecuador leben und arbeiten. Trotz existenzbedrohender bewaffneter Konflikte würden sie an der Seite der Menschen ausharren und nachhaltige Unterstützung leisten. „Es ist befremdlich, wenn bereits Kindergarten- oder Volksschulkinder sich gezwungen fühlen, für eine Kriegspartei Stellung zu beziehen oder sich gegen Mitmenschen aussprechen, weil sie eine andere Herkunft oder Religion haben“, erklärte Egeling vor dem Hintergrund der Erfahrungen ihrer Mitschwestern.
Gleichzeitig beunruhige die Don Bosco Schwestern die zunehmende Polarisierung auch in unserer Gesellschaft. Anlässlich des Don Bosco-Gedenktags am 31. Jänner, der für die Salesianer ein Hochfest ist, riefen die Schwestern dazu auf, „gemeinsam an einer Gesellschaft zu arbeiten, in der Vielfalt als Stärke betrachtet wird, die es mutig zu fördern gilt“.
Johannes Bosco: Schutzpatron der Jugend
Johannes Bosco war nicht nur Ordensgründer, sondern auch „Jugendapostel“, Pädagoge, Zauberkünstler, Schriftsteller, Sozialarbeiter und begeisterter Priester. In der italienischen Industriemetropole Turin begegnete er arbeitslosen und sozial entwurzelten Jugendlichen, holte sie von der Straße und nahm sie in seinem „Oratorium“, einem offenen Jugendzentrum, auf. Für die Erziehung von Kindern und Jugendlichen betrachtete er vier Elemente als wesentlich: Geborgenheit, Freizeit, Bildung und Glaube. Am 31. Jänner 1888 verstarb er und wurde am 1. April 1934 heiliggesprochen. Weltweit wird er als Schutzpatron der Jugend verehrt.
Zusammen mit Maria Domenika Mazzarello (1837-1881) gründete Don Bosco 1872 die Don Bosco Schwestern, die heute mit rund 11.500 Schwestern einen der größten katholischen Frauenorden der Welt bilden. Die Don Bosco Schwestern setzen sich weltweit an sozialen und humanitären Brennpunkten gemeinsam mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen dafür ein, dass junge Menschen die Chance auf eine gute Zukunft bekommen.
In der deutschsprachigen Provinz führen die Don Bosco Schwestern unter anderem Kindergärten, Volksschulhorte und Schulen, Jugend- und Familienzentren, Wohnorte für Studentinnen, ein Tagungshaus/geistliches Zentrum und einen internationalen Freiwilligendienst.
Quelle: kathpress, Don Bosco Schwestern