„Who Cares?“ – Leihgaben der Herz Jesu-Schwestern im Jüdischen Museum
Bei der Ausstellungseröffnung (v.l.n.r.): Dr. Marcus Patka (Kurator), Sr. M. Adelinde Grandits (Herz Jesu Schwestern), Dr. Caitlin Gura (Kuratorin) und Dr. Barbara Staudinger (Direktion JMW) © David Peters
Die Ausstellung, die bis 1. September besucht werden kann, beleuchtet Herausforderungen, denen die Menschheit angesichts von Gewalt, Krankheit, Armut, Depression oder Katastrophen gegenübersteht und deren Lösungen aus jüdischer Perspektive. Ausgehend von den jüdischen Geboten unternimmt die Ausstellung einen Rundgang durch Wien als Zentrum medizinischer Forschung und Ort psychologischer sowie sozialer Fürsorge vom 19. Jahrhundert bis heute. Dabei werden bedeutende Leistungen von jüdischen Ärzt:innen ebenso reflektiert wie die oft vernachlässigte Geschichte von Frauen als Mütter, Hebammen, Krankenschwestern und sozialen Fürsorgerinnen.
Unter den Ausstellungsgegenständen befinden sich auch Leihgaben der Herz Jesu Schwestern in Wien. Ausgestellt sind eine Kriegschronik der Schwestern, ein handgeschnitztes Kreuz und Verdienstabzeichen. © ÖOK
Kriegschronik der Herz Jesu Schwestern
Unter den Ausstellungsgegenständen befinden sich auch Gegenstände aus anderen Religionen. So zum Beispiel vom katholischen Orden der Herz Jesu Schwestern in Wien (Kongregation der Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu).
„Wir begrüßen die Idee des Jüdischen Museums zu der Ausstellung über das so wichtige Thema Pflege und freuen uns, dass wir über unsere Leihgaben einen Beitrag leisten können“, freut sich Sr. M. Adelinde Grandits von den Herz Jesu Schwestern über die gelungene Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Wien, und erzählt: „Nicht nur unsere Schwestern, auch Schwestern aus anderen Ordensgemeinschaften haben über 100 Jahre lang als Krankenschwestern in Wiens Spitälern gearbeitet. Sie waren auch über das Rote Kreuz in vielen Kriegslazaretten im Einsatz. Die Krankenpflege ist für die Schwestern eine Möglichkeit, ihren Glauben und ihre Nächstenliebe zu leben. Sich um Menschen in Not zu kümmern, sie nicht alleine zu lassen, ist für die Heilung sehr wichtig. Es ist schön, dass das Thema hier im Mittelpunkt der Ausstellung steht.“
Weiters ist eine Zeichnung aus dem Restituta-Museum der Franziskanerinnen von der christlichen Liebe (Hartmannschwestern) als Leihgabe zu sehen.
Die Ausstellung „Who Cares? Jüdische Antworten auf Leid und Not“ ist bis 1. September 2024 zu sehen. © Momentosphere by Tobias de St. Julien
„Sorge-Tragen ist Essenz des Judentums“
Laut JMW-Direktorin Barbara Staudinger gehört Sorge-Tragen zur „Essenz des Judentums“. Die Schau lade zu einer „sinnlichen Reise von den religiösen Grundlagen des Caring“ über die Dienstleister in diesem Sozialfeld bis zu den großen Reformen, die das Wiener Sozial- und Gesundheitssystem zu einem der besten der Welt gemacht hätten, sagte Staudinger bei der Eröffnung.
Ausstellung
„Who Cares? Jüdische Antworten auf Leid und Not“
im Jüdischen Museum Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien
von 31. Jänner 2024 bis 1. September 2024
www.jmw.at
Quellen: Jüdisches Museum Wien, kathpress, Herz Jesu Schwestern