Äbtissin Brem: Am Frieden „mit allen Kräften“ arbeiten
Äbtissin Hildegard Brem widmet sich in der Fastenserie der Kirchenzeitungen dem Thema „Frieden suchen“. (c) Zisterzienserinnen
„Der Friede ist eine Frucht der Gerechtigkeit. Wenn in den Beziehungen zwischen den Völkern oder innerhalb eines Landes Ungerechtigkeit herrscht, so kann man nie einen dauerhaften Frieden erreichen.“ Das betont Äbtissin Brem im Auftakt-Interview mit den heimischen Kirchenzeitungen. Konflikte könne man mitunter gewaltsam unterdrücken, „aber von Friede und Harmonie ist das meilenweit entfernt“, erklärt sie. Die vielen Konflikte machten ihr bewusst, „dass der Friede eine Gabe des Heiligen Geistes bleibt und nicht einfach von Menschen zu produzieren ist, auch wenn sie sich große Mühe geben. Man muss für ihn mit allen Kräften arbeiten und gleichzeitig mit viel Vertrauen um ihn beten!“
Fastenserie widmet sich eigenem inneren Frieden
In Brems Beiträgen zum Thema „Frieden suchen“ geht es vor allem um den eigenen inneren Frieden. „Ich glaube, dass der Friede im eigenen Herzen dann besonders gut wachsen kann, wenn ich zu mir selbst komme, in meiner inneren Mitte bin, wenn ich wahrnehme, was in mir vorgeht und das zu ordnen versuche“, meint Brem im Interview. Das sei „das genaue Gegenteil von unserer menschlichen Neigung, in die Oberflächlichkeit und Zerstreuung zu fliehen und der Begegnung mit uns selbst auszuweichen“.
Das tiefe Innere des Menschen sei sehr sensibel im Blick darauf, „ob unsere Lebensführung unserer Berufung und unserer tiefen Sehnsucht entspricht oder nicht“. Wenn ja, „so schenkt das tiefe innere Erfüllung und Frieden“. Friede im Herzen und Friede in Beziehungen seien ein Sehnsuchtsziel wohl aller Menschen, erklärt die Ordensfrau: Diese Sehnsucht könne man nicht einfach durch ein paar äußere Maßnahmen erreichen, sondern bleibe ein „hochgestecktes und stets angefochtenes Ziel“.
Quelle: kathpress