Ausstellung über „vergessene“ Chorfrauen in Klosterneuburg
Von 26. April bis 15. November 2024 ist im Stift Klosterneuburg die Ausstellung „Wir Schwestern“ zu sehen. (c) Stift Klosterneuburg
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Zentrale Themen der Ausstellung werden daher die Geschichte des Augustiner-Chorfrauenstifts, die Frauen, die dort lebten, ihre Aufgaben, ihr Alltag und ihre Feste sein. In Kooperation mit der Österreichischen Ordenskonferenz und radio klassik Stephansdom finden in diesem Rahmen außerdem zwei Podiumsdiskussionen statt.
Gemeinsam mit dem Männerkonvent der Augustiner-Chorherren gründeten Markgraf Leopold III. und seine Gemahlin Agnes im Jahr 1133 in Klosterneuburg auch eine Gemeinschaft von Chorfrauen. Das Stift war somit ein Doppelkloster. Wie es bei den Regularkanonikern üblich war, stand der Propst der Männergemeinschaft und dem Gesamtensemble vor, demzufolge auch der Meisterin der Frauengemeinschaft.
Chorfrauen für Erziehung von Mädchen zuständig
Die Augustiner-Chorfrauen waren sehr eng mit den Stifterkreisen und mit dem Herrscherhaus verbunden. In die Gemeinschaft traten neben Mädchen und jungen Frauen auch adelige Witwen ein. Außerdem lebten auch Ehefrauen auf Zeit beim Konvent, wenn ihre Männer gerade abwesend waren. Die Chorfrauen waren in Klosterneuburg auch für die Erziehung von Mädchen zuständig.
Eine Handschrift aus dem 15. Jahrhundert: Nikolaus von Dinkelsbühl predigt vor Chorfrauen. (c) Stift Klosterneuburg/Julia Anna Schön
Während andernorts die Doppelklosterkonstruktion meist noch im zwölften oder spätestens im 13. Jahrhundert aufgegeben und der Frauenkonvent aufgelöst wurde, blieb er in Klosterneuburg bis 1568 erhalten. Die Frauen waren hier sogar so erfolgreich, dass sie sich 1261 um das Frauenstift Sankt Jakob in Klosterneuburg erweiterten. Nach der Auflösung im 16. Jahrhundert fielen die Zeugen ihrer Existenz, ihr Hab und Gut, ihre Kunst, ihre Bücher und der gesamte Grundbesitz an das Augustiner-Chorherrenstift. Hier setzt die Ausstellung „Wir Schwestern“ an.
Aktuellste Forschungsergebnisse werden präsentiert
Sie geht den Fragen nach: Was waren die Aufgaben der Schwestern? Welche Heiligen haben sie verehrt, was haben sie gelesen, gebetet und gelehrt? Bei der Beantwortung soll das Frauenkloster nicht isoliert, sondern in seinem engen Zusammenwirken mit der Männergemeinschaft gezeigt werden. Die Ausstellung „Wir Schwestern“ präsentiert die aktuellsten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse.
Ausstellung „Wir Schwestern“
Stift Klosterneuburg: 26. April – 15. November 2024
T.: +43 2243 411-212, E: groups@stift-klosterneuburg.at
3400 Klosterneuburg, Stiftsplatz 1
Podiumsdiskussionen
Im Rahmen der Ausstellung finden außerdem zwei Podiumsdiskussionen zur Rolle der Ordensfrau einst und jetzt in Kooperation mit der Österreichischen Ordenskonferenz und radio klassik Stephansdom statt.
Klausur und Mission – Ein Widerspruch?
6. Juni 2024, 19.00 Uhr
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12. September 2024, 19.00 Uhr
Quelle: Stift Klosterneuburg