Erzbischof Alois Kothgasser gestorben
Der emeritierte Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser starb am 22. Februar 2024 im Alter von 86 Jahren. (c) Petra Rainer
Alois Kothgasser war zuletzt schwer krank, nachdem er im vergangenen November eine Gehirnblutung erlitten hatte. Noch am 9. Februar 2024 konnte der Erzbischof aber an einem Gottesdienst zur Feier des 60-Jahr-Jubiläums seiner Priesterweihe in der Kapelle des Salzburger Priesterseminars teilnehmen.
„Erzbischof emeritus Alois verschied, als wir an seiner Seite die Komplet begannen, das kirchliche Nachtgebet, und das Schuldbekenntnis beteten. Sein Tod macht mich betroffen, doch ich blicke auch in großer Dankbarkeit auf sein Wirken“, erklärte Erzbischof Lackner in der Mitteilung der Erzdiözese Salzburg zum Tod seines Amtsvorgängers. Lackner sagte weiter: „Die Spur, die er als Bischof vorzeichnete, weiterzugehen, war nicht schwer. Morgen werden wir zu einer ersten Trauersitzung zusammentreten, um die weiteren Dinge zu bereden und zu beschließen. Beten wir für unseren lieben verstorbenen Emeritus, der zu Lebzeiten so viel für uns gebetet hat.“
Auch Schönborn würdigte Kothgassers Wirken
„Erzbischof Alois Kothgasser war ein Vorbild an Sanftmut und ein menschennaher Bischof“, würdigte auch Kardinal Christoph Schönborn das Wirken des verstorbenen Erzbischofs. Er blicke „in Dankbarkeit auf diesen Mitbruder, Lehrer der Theologie und treuen Sohn des Heiligen Don Bosco und des Salesianerordens“, sagte Schönborn im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress. „Wir haben in der Bischofskonferenz dankbar seine Gabe der Vermittlung und Versöhnung schätzen gelernt“, hielt der Wiener Erzbischof und frühere langjährige Vorsitzende des österreichischen Episkopats fest.
„Er war im Geist seines Ordensgründers ein fröhlicher und menschenverbindender Bischof“, führte der Kardinal im Blick auf den Verstorbenen weiter aus. „Als menschennaher und herzlicher Bischof von Innsbruck und dann von Salzburg war Alois Kothgasser im besten Sinn des Wortes ein guter Hirt.“
Würdigungen aus ganz Österreich
Den Würdigungen schlossen sich auch andere hochrangige österreichische Kirchenvertreter an. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler bezeichnete ihn beispielsweise als „väterlichen Bischof“. Auch der steirische Bichof Wilhelm Krautwaschl zeigte sich tief betroffen vom Tod des emeritierten Erzbischofs. Kothgasser sei ein „Vorbild in der Nachfolge Jesu“ gewesen, „ein herzensguter Mensch selbst in den schwierigsten Zeiten – und dem hl. Johannes Bosco entsprechend ein ehrlich fröhlicher Mensch“. Dankbar für Kothgassers Wirken zeigten sich auch der Feldkircher Bischof Benno Elbs und Caritas-Europa-Präsident Michael Landau.
Die Erzdiözese Salzburg hat inzwischen ein Online-Kondolenzbuch freigeschaltet, damit man auch auf diesem Weg die persönliche Anteilnahme zum Ausdruck bringen kann. Neben persönlichen Angaben zum verstorbenen Erzbischof werden dort auch die weiteren Informationen zum Begräbnis zu finden sein.
Zur Person
Alois Kothgasser gehörte dem Orden der Salesianer Don Boscos an. Er war zwischen 2003 und 2013 Erzbischof von Salzburg und zuvor von 1997 bis 2002 Bischof von Innsbruck. Nach seiner altersbedingten Emeritierung lebte er zunächst mehrere Jahre im Geistlichen Zentrum der Don-Bosco-Schwestern in Baumkirchen (Tirol). Seit seinem 85. Geburtstag 2022 wohnte Erzbischof Kothgasser im Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg.
1937 in Lichtenegg in der Südoststeiermark als Sohn einer Bauernfamilie geboren, hatte Kothgasser nach dem Ordenseintritt bei den Salesianern in Turin und Rom studiert. 1964 wurde er zum Priester geweiht. Von 1982 bis 1997 war er Professor für Dogmatik und zweimal Rektor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benediktbeuern in Bayern. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) ernannte ihn 1997 zum Innsbrucker Bischof. Knapp zehn Jahre später wechselte Kothgasser als Erzbischof nach Salzburg.
Quelle: kathpress