Stadt Dornbirn will Kapuzinerkloster kaufen
Das Kapuzinerkloster in Dornbirn soll an die Stadt Dornbirn verkauft werden. © Manfred Dünser, Dornbirn ehem. Kapuzinerkloster, CC BY-SA 3.0 AT
„Wir wurden weder seitens der Stadt Dornbirn noch seitens des Ordens in diese Pläne und die zukünftige Nutzung involviert. Wir suchen nun das Gespräch“, bestätigte der diözesane Finanzkammerdirektor Andreas Weber gegenüber Kathpress. Am 29. Februar 2024 habe man auch den Kontakt zur Stadt Dornbirn sowie zur Bürgermeisterin Andrea Kaufmann aufgenommen, hieß es weiter. Zuvor sei die Diözese nicht über etwaige Verkaufspläne informiert oder darin einbezogen worden.
Wie die Diözese Feldkirch weiter festhielt, müsse vor einer Umnutzung oder einem Verkauf einer Kirche zuerst die Diözese sowie das zuständige Dikasterium im Vatikan informiert und deren Zustimmung eingeholt werden. Dabei werde u.a. geprüft, ob der bestehende Kirchenstandort als geweihter Ort noch benötigt wird oder nicht.
Vorbereitungen seit knapp einem Jahr
Hintergrund ist der geplante Verkauf des Kapuzinerklosters in der Dornbirner Marktstraße. Laut „Kronen Zeitung“ und „ORF Vorarlberg“ laufen die Vorbereitungen für den Verkauf bereits seit knapp einem Jahr. Am Donnerstag soll der Klosterkauf in der Stadtvertretungssitzung beschlossen werden. Wie die „Kronen Zeitung“ berichtete, sind SPÖ und Grüne in Dornbirn mit dem Kauf einverstanden und hätten sich auch bereits mit Vorschlägen zur Nutzung eingebracht.
Kloster ist der Deutschen Kapuzinerprovinz zugeordnet
Das Kapuzinerkloster ist der Deutschen Kapuzinerprovinz in München zugeordnet und wird seit 2004 von Franziskanern aus Polen genutzt. „Die Kapuziner haben sich dazu entschlossen, sich von dem Kloster zu trennen, und ich denke, es ist im Interesse der Dornbirnerinnen und Dornbirner, dass ein so wichtiges Gebäude dann der Allgemeinheit gehört und nicht irgendeinem Immobilienentwickler“, wird Vizebürgermeister Julian Fässler via ORF zitiert. Die wenigen Patres, die noch im Kloster leben, könnten laut Fässler grundsätzlich bleiben. Der Vizebürgermeister könne sich auch eine gemeinsame Nutzung von Stadt und Franziskanern vorstellen.
Es gäbe noch keine konkreten Nutzungsideen, jedoch sei die Stadt „immer auf der Suche nach Räumlichkeiten beispielsweise für die Musikschule“, gesucht werde zudem eine geeignete Räumlichkeit für das Standesamt, erklärte Fässler.
Kapuzinerkloster in Dornbirn
Adolf Rhomberg, in den Jahren 1890 bis 1918 Landeshauptmann von Vorarlberg, stiftete nach der Genesung seiner Frau Anna von einer schweren Krankheit das Kapuzinerkloster in Dornbirn. 2004 wurde das Kloster an die Franziskanerprovinz Posen in Polen übergeben. 1894 wurde der einfache Saalbau mit den angebauten Klostertrakten fertiggestellt und dem Heiligen Josef geweiht. In der Marienkapelle ist die Gruft des Stifterehepaares untergebracht.
Quelle: kathpress