Kunstobjekte aus Kremsmünster auf Reisen
Das Original des Tassilo-Liutpirc-Kelches aus der Sammlung des Stifts Kremsmünster wird nach Bayern verliehen. (c) Stift Kremsmünster/Reinhold Weissenbrunner
Für die Bayerische Landesausstellung „Tassilo, Korbinian und der Bär – Bayern im frühen Mittelalter“ hat die Klostergemeinschaft zugestimmt, das Original des Tassilo-Liutpirc-Kelches für einen kurzen Zeitraum als Leihgabe zur Verfügung zu stellen. Die Ausstellung zum 1300-jährigen Diözesanjubiläum beginnt am 7. Mai 2024, Veranstalter sind das Haus der Bayerischen Geschichte und die Erzdiözese München und Freising.
Originalkelch wird nur in Ausnahmefällen verliehen
Die Besonderheit daran: Das Original des Tassilo-Liutpirc-Kelches wird grundsätzlich nicht für Ausstellungen verliehen. Es gibt seltene Ausnahmen für besondere Jubiläen, für die es auch der Zustimmung des Kapitels sowie des Bundesdenkmalamtes bedarf. So war der Tassilo-Liutpirc-Kelch 2014 als Leihgabe in Aachen bei der Ausstellung zum 1200. Todesjahr Kaiser Karls des Großen. Von 2016 bis 2019 wurde er im Rahmen eines Forschungsprojektes des Archäologischen Museums Frankfurt und des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz erstmals umfassend wissenschaftlich untersucht. Zu diesem Zweck war der Kelch ebenfalls außer Haus. Die neuen Erkenntnisse sind im 2019 erschienenen Buch „Der Tassilo-Liutpirc-Kelch im Stift Kremsmünster“ veröffentlicht.
Für den Transport und die Präsentation in der Ausstellung im Diözesanmuseum Freising wurden daher höchste Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Auch der Codex Millenarius Minor und Maior aus der Stiftsbibliothek werden an die Bayerische Landesausstellung verliehen.
Kunstobjekte aus Kremsmünster in ganz Österreich gefragt
Auch bei der Ausstellung „Imperiale Hochzeiten. Ein Grund zum Feiern“ im Schloss Niederweiden im Marchfeld, die von 9. März bis 3. November 2024 zu sehen ist, ist das Stift Kremsmünster als Leihgeber vertreten. Dort ist der Delphin-Tischbrunnen zu sehen.
Das Elfenbeindiptychon aus dem Stift Kremsmünster wird an das LENTOS Kunstmuseum verliehen. (c) Stift Kremsmünster/The Best Kunstverlag
Für das LENTOS Kunstmuseum in Linz wurden die Kopie des Tassilo-Liutpirc-Kelches und das Elfenbeindiptychon (Frankreich Ende 14. Jh.) zugesagt. Von 20. März bis 8. September 2024 sind diese beiden Objekte bei der Ausstellung „Die Reise in Bildern. Hitlers Kulturpolitik, Kunsthandel und Einlagerungen in der NS-Zeit im Salzkammergut“ ausgestellt. Die Schau präsentiert über 80 Gemälde und Objekte, die während des Zweiten Weltkriegs im Salzkammergut gesammelt, gelagert, geborgen und gerettet wurden und wurde in Zusammenarbeit mit der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 kuratiert.
Das Gemälde „Ältere Frau mit Rosenkranz“ ist von 13. April bis 3. November 2024 bei der Ausstellung „RENAISSANCE einst, jetzt & hier“ auf der Schallaburg zu sehen. Dieses Gemälde aus der Mitte des 16. Jh. ist ein beispielhaftes Muster für das Porträtbild, das an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit erst breite Akzeptanz finden musste. Dass sich ein Adeliger, ein Bürger oder gar eine Frau porträtieren ließen, war bis dahin nicht üblich.
Bereits seit Herbst 2023 befindet sich die Totenkasel im Dommuseum Wien. Sie ist noch bis 25. August 2024 bei der Ausstellung „Sterblich sein“ zu besichtigen.
Quelle: Stift Kremsmünster