Stift Admont feiert 950-jähriges Bestehen
Mit einem Festgottesdienst und einem Festakt feierte das steirische Benediktinerstift Admont am 19. März 2024 sein 950-jähriges Bestehen. (c) bine photography
In seiner Predigt sprach er im Blick auf das Jubiläum von „Demut und Dankbarkeit“. Das Benediktinerstift wurde 1074 gegründet, die Stifterin des Klosters ist die Gräfin von Friesach-Zeltschach, bekannt als die Heilige Hemma von Gurk. Die traditionsreiche Benediktinerabtei an der steirischen Enns kann auf ein 950-jähriges ununterbrochenes Bestehen zurückblicken. Hafner wies darauf hin, dass von 1120 bis 1560 zudem ein Frauenkloster bestand.
Der 68. Abt von Admont betonte in seiner Predigt, dass Europa ohne das Christentum, ohne christliche Kultur und christliches Menschenbild, letztlich nicht denkbar sei. Zu dieser Prägung habe auch das Stift Admont beigetragen – nicht zuletzt auch durch die Akzente, die es im Bereich der Kultur gesetzt habe und nach wie vor setze. In den vergangenen Jahrzehnten habe das Stift dabei immer auch einen Schwerpunkt auf die Gegenwartskunst gelegt. Die Förderung von Kunst und Kultur sei gerade in einer von Materialismus und Profitdenken geprägten Zeit umso wichtiger, zeigte sich Hafner überzeugt: „Der Geist Gottes weht auch in Kunst und Kultur.“
Jubiläumsausstellung eröffnet
Im Rahmen des Festakts wurde auch die Jubiläumsausstellung „950 Jahre lebendiges Kloster“ eröffnet. Das Admonter Stiftsmuseum führt ab 20. März 2024 durch eine Reise durch die Zeit: Sie beginnt mit der Gründung des Stiftes und den Legenden darüber und endet mit Musikstücken und Texten, die mit Bezug auf das Stift Admont entstanden sind. Somit könnten die Besucher:innen in die fast eintausendjährige Geschichte des Benediktinerstiftes und in das Leben und Wirken der Mönche eintauchen, auch anhand bisher kaum bekannter Objekte, wie Prior P. Maximilian Schiefermüller betonte. Die Ausstellung zeigt neben der Geschichte des Stiftes auch dessen wissenschaftliche Forschung und pastorale Tätigkeiten; ferner wird Einblick in die historischen und gegenwärtigen Wirtschaftsbetriebe gegeben.
Im Rahmen des Festakts wurde die Jubiläumsausstellung „950 Jahre lebendiges Kloster“ eröffnet. (c) Thomas Sattler
Auch Politik vertreten
Die Ordensleute von Stift Admont begrüßten zum Festakt und Jubiläumsgottesdienst u.a. auch den steirischen Landeshauptmann Christopher Drexler und Bildungsminister Martin Polaschek, ebenfalls ein Steirer. Drexler hob in seinem Grußwort den „unglaublichen Einsatz“ des Stiftes für Kunst und Kultur hervor. Dafür gelte es, Danke zu sagen. Kultur und Glaube, Kunst und Kirche zeichneten sich durch eine „natürliche Verbindung“ aus, sagte der Landeshauptmann. Er betonte, dass die Geschichte des Stifts untrennbar mit der Geschichte der Steiermark verbunden sei – „und darüber hinaus“.
Abt Gerhard Hafner (3.v.l.) begrüßte zum Festakt und Gottesdienst auch Landesrätin Ursula Lackner, Landeshauptmann Christoph Drexler und Bildungsminister Martin Polaschek (v.l.). (c) bine photography
Minister Polaschek würdigte das Stift als „Ort des Wissens, der Kunst und der Offenheit für die Menschen“. Die Seelsorge sei immer begleitet gewesen von Wissenschaft, Bildung, Kultur, sozialem Engagement, bodenständig eingebettet in die Region. Das Stift stehe für ein christliches Menschenbild und christliche Werte, die unter anderem auch im Stiftsgymnasium an viele junge Menschen in der Region vermittelt werden, hob der Bildungs- und Wissenschaftsminister hervor.
Noch einige Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr geplant
Mit dem Fest und der Sonderausstellung ist es freilich nicht getan: Das Stift feiert das ganze Jahr 2024 über sein Jubiläum. Am Programm stehen Konzerte mit internationalen Musikgrößen und ein wissenschaftliches Symposium über Erzbischof Gebhard von Salzburg. Einen Schwerpunkt werden auch zahlreiche Kirchenfeste bilden, die Admonts Benediktiner gemeinsam mit hochrangigen Kirchenvertretern feiern wollen.
In einer von Männern dominierten Weltgeschichte habe „Gott für unser Stift Admont eine Stifterin ausgewählt“, wies Abt Hafner hin. Die Heilige Hemma von Gurk gilt als eine der wohlhabendsten Frauen ihrer Zeit, die ihr Vermögen für soziale Zwecke verwendet hat. Ihrem Willen, ein Kloster zu stiften, ist Erzbischof Gebhard von Salzburg 1074 mit der Gründung des Benediktinerstiftes Admont nachgekommen.
Auf dem Programm stand am 19. März 2024 auch die Eröffnung der Jubiläumsausstellung „950 Jahre lebendiges Kloster“. (c) bine photography
Das Stift Admont
Die ersten Mönche kamen aus der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg. Nach seiner Gründung wurde Admont rasch ein klösterliches Zentrum für den gesamten süddeutsch-österreichischen Raum. Heute ist das Stift das älteste bestehende Kloster der Steiermark.
Zum Stift gehören aktuell 26 Pfarren, die von den Mönchen des Benediktinerstiftes betreut werden, sowie das Stiftsgymnasium Admont, das heuer sein 380-Jahr-Jubiläum begeht. Nach dem Vorbild der Heiligen Hemma unterstützt das Benediktinerstift zahlreiche Sozialprojekte, darunter Missio Österreich, und ist ein bedeutender Arbeitgeber in der Region.
Quelle: kathpress