Abt Gerhard Hafner: „Das Wichtigste ist das Lob Gottes“
Abt Gerhard Hafner ist der 68. Abt des Stiftes Admont. Er hat dieses Amt seit 2017 inne. © Stefan Leitner
Es ist ein wichtiger Akteur in der Seelsorge in der Region, ein Kultur- und Kunstzentrum, ein zentraler regionaler Wirtschaftsfaktor und mit dem Stiftsgymnasium auch ein bedeutender Bildungsfaktor. „Das Wichtigste für unsere geistliche Gemeinschaft ist aber das Lob Gottes, Tag für Tag“, sagt Abt Gerhard Hafner. Um das Gebet herum fügten sich in konzentrischen Kreisen die anderen Aufgaben des Stifts.
26 Ordensmänner zählt die traditionsreiche Benediktinerabtei Admont an der steirischen Enns. Davon ist genau die Hälfte unter 50. © Stefan Leitner
Die Vielfalt dieser Bereiche sei vielleicht auch eine Erklärung, warum Admont für so manchen am Klosterleben interessierten jungen Mann attraktiv erscheint. Dazu komme: „Es ist sicherlich ein Segen, wenn jüngere Mitbrüder in einer Gemeinschaft sind. Dann kommen auch eher weitere jüngere dazu.“ Er sei dankbar für die Gemeinschaft im Stift, die alle Generationen umfasse, so der Abt. Im Aufgabenbereich des Stifts sei für jeden etwas dabei, wobei die Seelsorge schon den Schwerpunkt bilde.
Das trifft auch auf den Abt zu. Hafner ist der 68. Abt der traditionsreichen Benediktinerabtei an der steirischen Enns, die seit dem Jahr 1074 ununterbrochen besteht. Er hat dieses Amt seit 2017 inne. Hafner war zuerst Priester der Diözese Graz-Seckau, bevor er vier Jahre nach seiner Priesterweihe 1994 in das Benediktinerstift eintrat. 1999 legte er seine Feierliche Profess ab. Seit Mitte der 1990er-Jahre wirkt Hafner als Pfarrer von Admont. Diese seelsorgliche Aufgabe hat er auch als Abt beibehalten. Nachsatz: „Das war mir besonders wichtig.“
Das Stift Admont an der steirischen Enns besteht seit 1074 und feiert in diesem Jahr sein 950-jähriges Jubiläum. © Stift Admont
Demut und Dankbarkeit für 950 Jahre ununterbrochenes Bestehen
Das Benediktinerstift Admont wurde 1074 gegründet, die Stifterin des Klosters ist die Gräfin von Friesach-Zeltschach, bekannt als die Heilige Hemma von Gurk. Die Benediktinerabtei kann auf ein 950-jähriges ununterbrochenes Bestehen zurückblicken. Demut und Dankbarkeit im Blick auf die Geschichte des Stifts seien angebracht, bekräftigte Abt Hafner.
Auch wenn es viele schwierige Zeiten im Laufe dieser Geschichte gegeben habe und man von Zeit zu Zeit gestrauchelt sei, so sei man immer wieder aufgestanden und den Weg weitergegangen. Gott habe stets seine schützende Hand über das Stift gehalten. Die aktuelle Jubiläumsausstellung „950 Jahre lebendiges Kloster“ führt durch diese bewegten Zeiten.
Die ersten Mönche kamen aus der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg. Nach seiner Gründung wurde Admont rasch ein klösterliches Zentrum für den gesamten süddeutsch-österreichischen Raum. Heute ist das Stift das älteste bestehende Kloster der Steiermark.
Zum Stift gehören aktuell 26 Pfarren, die von den Mönchen des Benediktinerstiftes betreut werden, sowie das Stiftsgymnasium Admont, das heuer sein 380-Jahr-Jubiläum begeht. Nach dem Vorbild der Heiligen Hemma unterstützt das Benediktinerstift zahlreiche Sozialprojekte, darunter Missio Österreich, und ist ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. Die prunkvolle Admonter Klosterbibliothek mit 200.000 Bänden gilt als die größte der Welt. Wegen der meisterhaften Skulpturen, Reliefs und Fresken wurde sie lange Zeit sogar als „achtes Weltwunder“ bezeichnet.
Quelle: kathpress