TV-Moderator Spiegelfeld übernimmt Malteser-Kommando
Der Berufspilot und Moderator der ORF-Sendung „Herrschaftszeiten“, Johann-Philipp Spiegelfeld, ist neuer Kommandant des Malteser Hospitaldienstes Austria. (c) Souveräner Malteser-Ritter-Orden – Christian Holzinger
Spiegelfeld werde den Modernisierungs- und Verjüngungsprozess fortsetzen, hieß es in einer Aussendung am 23. April 2024. Der ORF-Moderator wird im Zuge seiner neuen Tätigkeit auch als Einsatzleiter die internationale Malteser-Wallfahrt nach Lourdes ab 2. Mai 2024 leiten. Über 5.000 Pilgerinnen und Pilger aus aller Welt nehmen daran teil.
Spiegelfeld ist seit 2010 Mitglied im Malteser Hospitaldienst Austria, seit 2011 Rettungssanitäter und seit 2016 Mitglied des Malteserordens. Bis 2002 war er Flugkapitän bei Austrian Airlines. Der bisherige Kommandant des Malteser-Hospitaldienstes Austria, Salm-Reifferscheidt-Raitz, erklärt den Wechsel mit einem vor Jahren eingeleitet Modernisierungs- und Verjüngungsprozess, „um den an uns gestellten Anforderungen als eine der größten ausschließlich ehrenamtlichen Hilfsorganisationen gerecht zu werden“.
Der bisherige Kommandant des Malteser Hospitaldienstes Austria, Niklas Salm-Reifferscheidt-Raitz, mit dem Großprior des Malteserordens in Österreich, Fra‘ Gottfried Kühnelt-Leddihn und dem neuen Kommandanten, Johann-Philipp Spiegelfeld (v.l.). (c) Souveräner Malteser-Ritter-Orden – Christian Holzinger
Der Großprior des Malteserordens in Österreich, Gottfried Kühnelt-Leddihn, selbst seit 54 Jahren im ehrenamtlichen Malteser-Einsatz, zeigte sich überzeugt, dass Spiegelfeld die Aufgaben optimal bewältigen werde. Das neu ernannte Vizekommando, bestehend aus Gini Czernin, Konstanze Loudon und Lukas Krupitza, unterstützt Spiegelfeld bei seinen Aufgaben.
Malteser-Wallfahrt nach Lourdes
Der Kommandoübergang erfolgt kurz vor Beginn der internationalen Malteser-Wallfahrt nach Lourdes, an der jedes Jahr rund 5.000 Malteser aus aller Welt teilnehmen. Spiegelfeld führt die Delegation aus Österreich als Einsatzleiter an. „Wir tragen die Verantwortung für ca. 60 betreute Personen – für Bedürftige, Kranke und Menschen mit Behinderung“, erklärte Spiegelfeld.
Die Teilnahme von kranken und betreuungsbedürftigen Personen an der internationalen Malteser-Wallfahrt in den französischen Wallfahrtsort Lourdes wird durch Spenden finanziert. Spiegelfeld bat daher kurz vor Wallfahrtsbeginn um Spenden, „die allesamt den betreuten Personen zugutekommen“.
Der Malteser Hospitaldienst
In Österreich durch den Souveränen Malteser-Ritter-Orden gegründet, hat sich der Malteser Hospitaldienst Austria zu einer der größten rein ehrenamtlichen Rettungs- und Behindertenbetreuungs-Organisationen in Österreich entwickelt. Mehr als 1.000 ausschließlich ehrenamtliche Mitglieder nehmen sich im Bereich der Sozialarbeit und Behindertenbetreuung um alte, behinderte und bedürftige Menschen an, oder sind im Sanitäts- und Rettungsdienst sowie in der Katastrophenhilfe tätig. Weitere gut 1.200 Mitglieder leisten ideelle und finanzielle Unterstützungen.
Ritter- und Hospitalorden
Der „Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta“, so der offizielle Titel, ist politisch ein eigenes Völkerrechtssubjekt und unterhält diplomatische Beziehungen zu 110 Staaten, darunter Deutschland und Österreich. Als kirchlicher Orden unterstehen die Malteser dem Papst. Die Malteser haben nach eigenen Angaben 13.500 männliche und weibliche Ordensmitglieder sowie rund 120.000 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter. Sie sind weltweit in der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe sowie im Gesundheitssektor aktiv.
Unter dem Namen „Malteser“ sind in Österreich mehrere Hilfswerke zusammengefasst, die vom Souveränen Malteser-Ritter-Orden gegründet wurden und dem Großpriorat von Österreich unterstehen. In Österreich arbeiten derzeit rund 2.000 Malteser ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen. Dazu zählt der Alten- und Krankendienst, der Palliativdienst, der Betreuungsdienst, der AIDS-Dienst, ebenso wie die Johannesgemeinschaft, die Malteser Kinderhilfe und Malteser Care. Jüngst wurde in Wien mit dem „Malteser Ordenshaus“ ein neues Pflegeheim eröffnet. Während der Pandemie waren die Malteser u.a. für die Impfstraße im Stephansdom zuständig.
Quelle: kathpress