Ordensschülerin unter THEOLYMPIA-Sieger:innen
Die Sieger:innen in der Kategorie Essay (v.l.n.r.): Benedikt Kernjak (3. Platz), Laura Fuchsluger aus dem Stiftsgymnasium Seitenstetten (2. Platz) und Paul Summer (1. Platz) mit Bischof Wilhelm Krautwaschl. (c) Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
In Anwesenheit von Gästen aus Kirche, Wissenschaft und dem Bildungsbereich nahmen die Schüler:innen ihre Preise und Glückwünsche entgegen. Der österreichweite Wettbewerb legte heuer den Fokus auf Körper und Körperlichkeit – und damit auf eine hochaktuelle Thematik jugendlicher Lebenswelten.
Durch den Abend führten THEOLYMPIA-Projektleiterin Marie-Theres Igrec und Jutta Prohaska, Fachinspektorin der Diözese St. Pölten. Andrea Pinz, Schulamtsleiterin der Erzdiözese Wien und geschäftsführende Vorsitzende der Konferenz der Schulamtsleiter:innen (SALK), eröffnete den Festakt mit einem entschiedenen Plädoyer für den Religionsunterricht. THEOLYMPIA beweise, „welche Spitzenleistungen in einem Unterrichtsgegenstand geleistet werden, auf den manches Mal so ein bisschen herabgeschaut wird, der weniger ernst genommen wird.“ Die Qualität der Essays und Fotoarbeiten sei jedes Jahr aufs Neue erstaunlich, erklärte Pinz weiter. „Unsere Schüler:innen lernen im Religionsunterricht zu argumentieren und zu relevanten gesellschaftlichen Themen Stellung zu beziehen. Und sie sind kreativ. Soviel steht auch nach dieser theolympischen Runde wieder fest.“
Lernen von jungen Menschen
Den Festvortrag zum Thema hielt anschließend der Theologe und Autor Lukas Pallitsch. Er stimmte das Publikum mit einem Rückgriff auf Platon samt Zitaten aus den THEOLYMPIA-Essays thematisch ein und plädierte nachdrücklich für eine Kunst, die gegen das „Diktat der Nützlichkeit“ stehe, „gegen die scheinbar glatten Körper und Überhöhungsphantasien des eigenen Körpers“. Dafür brauche es „Bilder und Texte, die die Welt neu zu erfassen und zu lesen versuchen“, meinte Pallitsch weiter.
Lukas Pallitsch, Theologe und Autor sowie Fachinspektor für katholische Religion in der Diözese Eisenstadt hielt den Festvortrag. (c) Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
Deshalb gelte: Von jungen Menschen lasse sich lernen. Hier nahm der Theologe auch die Kirche in die Pflicht: „Kirche, so sie morgen noch etwas sagen will, sollte heute die Stimme junger und engagierter, denkender, gestaltender Menschen vernehmen“, sagte Pallitsch im Festvortrag. Die Kirche solle diesen Stimmen Raum geben. Es seien Bilder und Texte, die in ihrer Tiefe auf etwas verwiesen, das herausfordere und mitnehme, bewege und berühre.
Sieger:innen und Finalist:innen präsentieren ihre Beiträge
Geehrt und mit Buch- und Geldpreisen bedacht wurden in der Wettbewerbskategorie Essay drei Sieger:innen sowie acht Finalist:innen, die es in die letzte Auswahlrunde der Bundesjury geschafft hatten. Darunter befand sich auch eine Schülerin aus einer Ordensschule: Die 17-jährige Laura Fuchsluger aus dem Stiftsgymnasium Seitenstetten belegte in der Kategorie Essay den zweiten Platz.
Die Sieger:innen und Finalist:innen von THEOLYMPIA 2024 mit Bischof Wilhelm Krautwaschl, Schulamtsleiterin Andrea Pinz sowie den Organisatorinnen des Abends, Marie-Theres Igrec und Jutta Prohaska. (c) Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
In der Kategorie Foto gab es drei Sieger:innen sowie sieben Finalist:innen zu beglückwünschen. Mehr als 400 Beiträge waren heuer in allen heimischen Diözesen sowie in der Diözese Bozen-Brixen eingereicht worden. Insgesamt 210 Fotografien und 203 Essays wurden zunächst von den jeweiligen Diözesanjurys begutachtet und die besten ins Bundesfinale weitergeschickt. Das Generalthema der Ausschreibung 2024 wurde von einem Matthäus-Zitat eingeleitet: HOC EST ENIM CORPUS MEUM – Das ist mein Leib (Mt 26, 26b). Im feierlichen Rahmen des Erzbischöflichen Palais präsentierten die Preisträger:innen und Finalist:innen dem Publikum ihre Beiträge.
Bischof Krautwaschl: Religionsunterricht soll Talente entfalten
Die den Abend beschließenden Worte gehörten Wilhelm Krautwaschl, Referatsbischof für Schule und Bildung. Er sei an diesem Abend sehr glücklich, erklärte Krautwaschl. Immer wieder gebe es kritische Stimmen zum Bildungssystem, „an Tagen wie heute wird für mich das Gegenteil bewiesen. Und ein zeitgemäßer Religionsunterricht hat dafür den Rahmen geboten.“ Auftrag und Anspruch eines gelungenen Religionsunterrichts sei es, die Talente junger Menschen zu entfalten, meinte Krautwaschl weiter. Diesen Auftrag sah der Bischof gerade auch mit der „Religionsolympiade“ als erfüllt an. Die im Rahmen des Festakts prämierten Beiträge nannte er ein „eindrucksvolles Zeugnis“ für die Hingabe, Kreativität und intellektuelle wie spirituelle Reifung der „Theolympioniken“.
Quelle: THEOLYMPIA