Orden äußern sich zur Synode
Sr. Christine Rod ist überzeugt, dass katholische Ordensgemeinschaften in manchen Bereichen der Gesamtkirche ein Stück voraus seien. © ÖOK/emw
In manchen Bereichen sind die katholischen Ordensgemeinschaften der Gesamtkirche nach den Worten der Generalsekretärin der Ordenskonferenz, Sr. Christine Rod, bereits ein Stück voraus - etwa bei Fragen zur Rolle, die Frauen zugedacht wird. Die dort gelebte Praxis verstärkter Zusammenarbeit von Männern und Frauen werde als „bereichernd und bekehrend“ erlebt, sowie auch als „Wirklichkeit, die mehr als ein theoretisches Wissen“ sei und „weitere Aufgaben und Ämter in der Kirche für Frauen vorstellbar“ mache, erklärte die Ordensfrau der Missionarinnen Christi in einem Gastbeitrag in der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“ (aktuelle Ausgabe).
Klöster als Lernorte
Als ein besonderes Kennzeichen der meisten Orden nannte Rod das gemeinschaftliche Leben, welches in einer Zeit der Individualisierung ein „prophetisches Zeichen“ sei. Die Klöster seien „Lernorte“, in denen trainiert werde, „zuzuhören, füreinander aufmerksam zu sein, miteinander unterwegs zu sein, gemeinsam den Weg zu suchen und gemeinsam Entscheidungen zu treffen“.
Der Gastbeitrag ist in der Krichenzeitung ist in der Ausgabe Nr. 22 vom 2. Juni 2024 erschienen. Bild: Screenshot DER SONNTAG Download
„Wir bleiben dran!“
Die Generalsekretärin verwies auf den Synthese-Bericht der Weltbischofssynode vom vergangenen Herbst, in dem die Mitglieder des gottgeweihten Lebens wie auch der Laiengemeinschaften als „prophetisch“ und als ein „charismatisches Zeichen“ charakterisiert wurden. Viele der bei der Synode behandelten Themen seien „nicht wirklich neu“ und würden schon seit über 50 Jahren „mitgeschleppt“, bedauerte Rod. So sehr es auch „enttäuschend und ermüdend“ sei, dass bisher kaum Entscheidungen getroffen wurden, so gelte dennoch: „Wir bleiben dran. Das Dranbleiben ist etwas Tröstliches und gibt die Kraft für Weiteres.“
Bei den genannten Zuschreibungen handle es sich aber auch um „große Worte“, die von Ordensleuten nicht nur als Zuspruch, sondern auch als Herausforderung verspürt würden. Das Ordensleben sei ein „Leben in Übergängen und Umbrüchen – wie Kirche und Gesellschaft insgesamt“ und von „Mühen“ gezeichnet, sei es doch „vielerorts alt, klein und kraftlos geworden“. Auch träfen Ordensleute oft auch auf Unverständnis für ihre Lebensform und -entscheidung, wie auch auf deren Überhöhungen und Idealisierungen. Beides sei nicht angebracht.
Interesse für Engagement, Standpunkte, Spiritualität und Lebensweise von Orden
Wohl aber treffe zu, dass Ordensleute trotz der aktuell schwierigen Zeiten Hoffnung hätten. „Wir wissen, dass Ordensleben immer schon aus 'Baustellen' bestanden hat, und wir sind auch heute bereit dafür“, unterstrich Sr. Christine Rod. Durchaus gebe es auch ein wiedererwachtes Interesse für das Engagement von Ordensleuten sowie ihre Standpunkte, Spiritualität und Lebensweise. Für den „Glauben, dass es doch mehr als das alles geben muss“, und das Bestreben, „einen Platz im Leben offenzuhalten“, seien Menschen heute in neuer Weise aufmerksam, so Sr. Rods Erfahrung.
Quelle: kathpress