Salvatorianer P. Erhard Rauch feierte 50-jähriges Priesterjubiläum
P. Erhard Rauch feierte am 23. Juni 2024 sein 50-jähriges Priesterjubiläum. (c) Manu Nitsch
„Lieber Erhard, du bist ein echtes salvatorianisches Urgestein – ein herausragendes Beispiel eines originellen Salvatorianerpaters. Ich möchte keine Lobeshymne anstimmen, aber Anerkennung und Dankbarkeit können nicht warten“ – mit diesen Worten begann Provinzial P. Josef Wonisch seine fröhliche Dankesrede für seinen Mitbruder. „Daher möchte ich einige bedeutende Stationen und Aspekte deines facettenreichen und ereignisreichen Lebens als Mensch und Priester hervorheben, die unzertrennlich sind.“
P. Erhard Rauchs Reise begann 1962 in Graz, als er in das Internat der Salvatorianer eintrat. Seine Wurzeln liegen in Mistelbach und er verbrachte viel Zeit bei seinen Großeltern, die großen Einfluss auf ihn hatten.
Wunsch nach Unabhängigkeit
Schon früh zeichnete sich sein Wunsch nach Unabhängigkeit ab. Er entschied sich dafür, außerhalb des Internats zu leben, und suchte sich eine eigene Wohnung, um selbstständiger zu werden. Seine Entscheidung prägte seinen weiteren Lebensweg, da er sein eigenes Geld für das Studium verdiente und sich gleichzeitig aktiv in gesellschaftlichen und politischen Bereichen engagierte. „Du warst immer weltoffen und interessiert an gesellschaftlichen und politischen Fragen und hast nicht nur als Tormann bei Vereinen mitgemischt“, erinnerte sich sein Mitschüler und Internatskollege P. Josef Wonisch.
P. Peter van Meijl, Provinzial P. Josef Wonisch, P. Erhard Rauch, P. Franz Tree, P. Matthias Schlögl und Sebastian Janoch (v.l.) feierten mit P. Erhard Rauch. (c) Manu Nitsch
Priester und Salvatorianer
Von Anfang an war P. Erhard Rauchs Berufung klar: Er wollte als Priester bei den Salvatorianern wirken. Seine Ausbildung durchlief er zielstrebig und mit großem Engagement. Besonders als Seelsorger der KSJ Studierenden Jugend und der Diözesan-Sport-Gemeinschaft sowie 17 Jahre lang als Religionslehrer setzte er sich vehement für die Jugend ein. Auch im Sportbereich hinterließ er seine Spuren und fand in Graz seine Leidenschaft fürs Segeln, die er später auch in Wien weiterverfolgte. Der Salvatorianer gründete sogar einen Segel-Club und gab jahrelang Segelunterricht.
Provinzial P. Josef Wonisch hielt die Dankesrede für seinen Mitbruder P. Erhard Rauch. (c) Manu Nitsch
1993 wurde P. Erhard Rauch zum Provinzial gewählt und übernahm für 15 Jahre die Verantwortung für die Salvatorianer in Österreich und Rumänien. In dieser Rolle traf er wichtige Entscheidungen und verwaltete die Finanzen mit großer Kompetenz. „Eine intensive und bewegte Zeit, in der du wichtige und schwierige Entscheidungen innerhalb der Ordensprovinz angestoßen und beharrlich umgesetzt hast“, betonte P. Josef Wonisch. Auch auf internationaler Ebene zeigte er Engagement und übernahm in der internationalen Finanzkommission des Salvatorianerordens den Vorsitz.
Generalsekretär der Superiorenkonferenz
Von 2002 bis 2015 arbeitete er als Generalsekretär der Superiorenkonferenz und setzte sich für die Zusammenarbeit zwischen Männern und Frauen in der Ordensgemeinschaft ein. Er engagierte sich bei Initiativen wie der Gesprächsinsel und dem Berufungszentrum „Quo vadis?“ und wirkte in der Zivilgesellschaft mit, besonders durch die Vereinigung der Ordensschulen und Ordensspitäler.
Sr. Christine Rod, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz, feierte mit ihrem Vorvorvorgänger P. Erhard Rauch. (c) Manu Nitsch
„Leuchtendes Beispiel für Authentizität und Glauben“
Trotz gesundheitlicher Herausforderungen behielt P. Erhard Rauch seinen Humor und seinen klaren, direkten Kommunikationsstil bei. „Er ist bodenständig, naturverbunden und lebt seinen Glauben als authentischer Zeuge Jesu Christi. Er vermeidet unnötige Titel und legt Wert auf Einfachheit und Schönheit“, charakterisierte Provinzial P. Josef Wonisch seinen Mitbruder. Seine Dankesrede schloss er mit den Worten: „In einer Welt, die oft von Oberflächlichkeit geprägt ist, bleibt P. Erhard ein leuchtendes Beispiel für Authentizität und Glauben. Sein Lebensweg erinnert uns daran, dass wahre Größe nicht in Titeln oder äußerem Glanz liegt, sondern in der Hingabe und dem Dienst für andere. Möge P. Erhards Leben uns alle inspirieren, unsere eigenen Talente zu entdecken und sie zum Wohl der Gemeinschaft einzusetzen.“
Quelle: Salvatorianer