Historischer Garten des Stifts Rein erblüht neu
Prior Martin Höfler, Abt Philipp Helm, Christine Podlipnig vom Verein Blühen&Summen, Landesrätin Ursula Lackner und Schirmherr Hans Roth (v.l.) freuen sich auf den neuen Stiftsgarten. (c) Blühen & Summen
Dem lange Zeit ungenützten und von außen kaum einsehbaren Stiftsgarten wird wieder neues Leben eingehaucht. Dabei wird nach dem historischen Grundriss vorgegangen, bei der Bepflanzung geht das Stift aber zeitgemäße Wege. Im engen formalen Korsett mit einem linearen Wegenetz und symmetrisch angelegten Beeten sollen heimische Wildblumenwiesen für eine natürliche, für uns ungeordnete Schönheit sorgen. Dass „hier viele Geschöpfe ein neues Zuhause finden“, sei „ganz im Sinne des heiligen Franziskus“, freut man sich laut der „Kleinen Zeitung“ im Stift bereits.
Bei den Wiederherstellungsarbeiten des Stiftsgartens wird nach dem historischen Grundriss vorgegangen. (c) Stift Rein
Im Herbst 2023 wurde unter Aufsicht des Architekturbüros Bramberger und Architektin Iryna Gasyanets mit den umfangreichen Wiederherstellungsarbeiten des Gartens begonnen. So entsteht im historisch überlieferten geometrischen Grundriss ein befestigtes Wegenetz, das 16 gleich große Quadrate einfasst. Auch Stiegen und Geländer wurden renoviert. Ein Nymphäum an der östlichen Mauer und eine zentral gelegene Brunnenanlage sollen zum Blickfang werden, saniert wird auch die Orangerie.
Unterschiedliche Farben und Zeitpunkte
Bereits im Oktober 2023 wurden unterschiedliche Wildblumenmischungen angesät und dafür notwendige Bodensubstrate aufgebracht. Die 16 Felder sollen in unterschiedlichen Farben und zu unterschiedlichen Zeitpunkten erblühen. Auch Bäume mit alten Obstsorten, Weiden, ursprüngliche Wildrosen und Stauden- und Kräuterbeete sollen noch gepflanzt werden.
Die Wildblumen im Stift Rein sollen in unterschiedlichen Farben und zu unterschiedlichen Zeitpunkten erblühen. (c) Stift Rein
Verantwortlich dafür ist der Verein „Blühen&Summen“, der auch die Betreuung und zukünftige Pflege des Stiftgartens übernimmt. „Es entstehen naturnahe Lebensräume, die vielen Pflanzen- und Tierarten eine Lebensgrundlage bieten“, rückten Christine Podlipnig und Michael Kreuhsler gegenüber der „Kleinen Zeitung“ den ökologischen Nutzen in den Vordergrund.
„Samen säen für eine naturverbundene und nachhaltige Zukunft“
„Mit diesem Projekt werden wir sowohl unserer historischen Aufgabe gerecht, die alten Strukturen einer barocken Gartenanlage wieder hervorzuheben, als auch unserer spirituellen, indem wir den Samen säen für eine naturverbundene und nachhaltige Zukunft – ganz im Sinne der Lehren des Heiligen Franziskus“, sagte Abt Philipp Helm laut der „Kleinen Zeitung“.
Für Abt Philipp Helm (links) steht die Wiederbelebung des Gartens „ganz im Sinne der Lehren des Heiligen Franziskus“. (c) Stift Rein
Prior Pater Martin Höfler freut sich, dass es damit gelinge, „das Beste aus zwei Welten miteinander zu verbinden – auf der einen Seite die Rekonstruktion des streng symmetrischen Grundrisses gemäß der archäologischen Befundung. Andererseits die ökologische Belebung eines über Jahrzehnte ungenutzten Brachlandes.“ Man habe als eines der beliebtesten Ausflugsziele rund um Graz schließlich eine Verantwortung, den Besucher:innen bewusst „das Zusammenspiel von gut 900 Jahren Baukultur und der Natur in ihrer ursprünglichsten Form näherzubringen“.
Eröffnet werden soll der neue Stiftsgarten im Frühjahr 2025.
Quelle: Kleine Zeitung