Internationale Tagung der kirchlichen Familien des geweihten Lebens
Die Vertreter verschiedener Gemeinschaften, auch aus der geistlichen Familie „Das Werk“, trafen sich zur Tagung in Rom. (c) Br. Benedikt Schlereth FSO
Die geistliche Familie „Das Werk“ wurde per Dekret vom 29. August 2001 als „Familie des geweihten Lebens“ päpstlichen Rechts durch das Dikasterium für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens anerkannt. Seit einigen Jahren steht die Gemeinschaft in engem Kontakt mit anderen kirchlichen Gemeinschaften, die dieselbe oder eine ähnliche Approbation als eine neue Form des geweihten Lebens erhalten haben.
Die Besonderheit der Form der „kirchlichen Familie des geweihten Lebens“ besteht unter anderem darin, dass in einer einzigen Rechtspersönlichkeit verschiedene Lebensstände vereint sind: geweihte Männer und Frauen, Kleriker und Laien, die am gleichen Charisma und an derselben Sendung teilhaben. Die Einheit und Komplementarität unter den Mitgliedern in ihren unterschiedlichen Berufungen und Gaben sind nicht zufällig gegeben, sondern wesentliche Elemente dieser Lebensform. Ein im Jahr 2018 gegründetes „Forum“ vereint zurzeit acht kirchliche Familien, deren Ursprung in verschiedenen Ländern (Spanien, Italien, Frankreich, Kanada und Belgien) liegt: Einige sind bereits päpstlich anerkannt, andere haben eine diözesane Anerkennung und zwei Gemeinschaften befinden sich noch im Prozess einer kirchlichen Anerkennung.
Erstes internationales Kolloquium
Bereits seit dem Jahr 2011 gibt es in Rom in regelmäßigen Abständen internationale Treffen von neuen Gemeinschaften, die vor allem den freundschaftlichen Austausch und das gegenseitige Kennenlernen zum Ziel hatten. Die diesjährige Tagung war nun ein erstes internationales Kolloquium, das sich spezifisch der Reflexion über die Identität und das Wesen der „kirchlichen Familien des geweihten Lebens“ durch den Austausch mit Experten des geweihten Lebens und Vertretern anderer Gemeinschaften über grundlegende theologische und kirchenrechtliche Aspekte widmete.
P. Burkhard Feuerstein referierte bei der Tagung in Rom über Konzept und Begriff der kirchlichen Familien. (c) Br. Benedikt Schlereth FSO
Im Jahr 2019 hatte das 2018 gegründete „Forum“ ein umfassendes Dokument mit dem Titel „Gemeinschaft und Mitverantwortung“ erarbeitet, das dem Dikasterium in der Phase der Vorbereitung auf die nächste Vollversammlung übergeben worden war. Dieser grundlegende Text war auch die Basis für den Austausch innerhalb der Tagung. Die Themen, die während des Kolloquiums diskutiert und vertieft wurden, verdeutlichten den Reichtum und die Perspektiven innerhalb der kirchlichen Familien. Wertvoll seien sowohl die interessierten Anfragen und Beiträge von Seiten der Vertreter klassischer Institute des geweihten Lebens als auch die Fragen und Erfahrungen von Mitgliedern anderer neuer Gemeinschaften aus Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada, die auf dem Weg zu einer ähnlichen kirchenrechtlichen Anerkennung sind, gewesen.
Ermutigung, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen
Die Teilnahme von P. Leonello Leidi CP als Vertreter des Dikasteriums für das geweihte Leben sei von allen sehr geschätzt worden. In seinem Vortrag stellte er die Praxis des Dikasteriums im Prozess der Anerkennung von neuen Gründungen vor, die verschiedene Berufungen und Lebensstände innerhalb einer Gemeinschaft enthalten. Er sprach offen über die Komplexität der neuen Formen und ermutigte zugleich, den bereits eingeschlagenen Weg gemeinsam weiterzugehen.
Das Treffen mit dem ihm eigenen „Arbeitsstil“ sei laut der geistlichen Familie „Das Werk“ in den aktuellen synodalen Prozess der Weltkirche eingebettet gewesen, da es die „synodale“ Erfahrung widerspiegle, die in den letzten fünf Jahren sowohl durch die Zusammenarbeit im Forum als auch innerhalb der jeweiligen Gemeinschaften gereift sei. Nachdem die italienische Journalistin Angela Ambrogetti die Teilnehmer des Kolloquiums ausgiebig befragt hatte, fasste sie ihren Eindruck über die Eigenart der kirchlichen Familien zusammen: Insieme – gemeinsam! Sie brachte dadurch die Sendung dieser neuen Form geweihten Lebens zum Ausdruck: durch ihr Charisma die Kirche als Familie Gottes zu bezeugen und ein Spiegelbild der kirchlichen Gemeinschaft (Communio) zu sein. Die Einheit in der Verschiedenheit ist die missionarische Kraft der kirchlichen Familien des geweihten Lebens in unserer Zeit.
Quelle: Geistliche Familie „Das Werk“