Kardinal König Haus: P. Helmut Schumacher neuer Direktor
P. Helmut Schumacher ist seit Anfang Juli 2024 der neue Direktor des Wiener Kardinal König Hauses. (c) ÖOK/rs
Der bisherige Leiter des Bildungszentrums der Jesuiten und der Caritas am Kardinal-König-Platz in Wien-Hietzing wechselt nach Rom, wo er am „Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum“ die Ämter des sogenannten „Ministers“ und des Ökonomen übernimmt. Die feierliche Übergabe der Leitung findet am 31. Juli 2024 in der Konzilsgedächtniskirche statt. Bei dem Gottesdienst um 18.30 Uhr wird Prassl predigen.
2023 hatte das Kardinal-König-Haus fast 24.000 Gäste bei über 1.250 Veranstaltungen, was laut Prassl nahe an der Auslastung des Rekordjahres 2019 liegt. Dennoch stehe das Wiener Bildungshaus vor großen Herausforderungen, erklärte der Jesuit gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress: „Nach der Corona-Krise und den schwierigen wirtschaftlichen Herausforderungen nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine im Februar 2022 ist vor allem eine gute wirtschaftliche Stabilisierung erforderlich.“ Auch die gestiegenen Lohnabschlüsse sowie Energiepreise und die hohen Lebensmittel- und Warenkosten im Bildungsbetrieb hätten das Bildungshaus unter Druck gesetzt.
Keine Schließung zu befürchten
Eine Schließung, wie es aktuell einigen Bildungshäusern in der Diözese Linz droht, ist aber nicht zu befürchten: „Mit dem Jesuitenorden und der Caritas im Rücken haben wir noch nie daran gedacht, unser gemeinnütziges Bildungshaus zu schließen.“ Da das Haus nur sehr wenig Unterstützung durch die Kirche und von öffentlicher Hand erhält, hänge der Erfolg vorrangig von den qualitativ hochwertigen Angeboten im Bildungsbereich ab.
Das Ziel sei auch in Zukunft „Erwachsene in ihren persönlichen oder beruflichen Lernprozessen zu begleiten, durch unseren kreativen und kompetenten Einsatz ein freundliches und förderliches Bildungsumfeld zu schaffen“, betonte Prassl, der zuvor auch das Internationale Theologische Kolleg Canisianum in Innsbruck leitete. Zukünftige Projekte wie die Installation einer Photovoltaikanlage und einer Luftwärmepumpe sollen zudem die langfristige wirtschaftliche Stabilität des Bildungszentrums sichern.
P. Friedrich Prassl übergab die Leitung des Wiener Kardinal König Hauses nach mehr als sechs Jahren. (c) ÖOK
P. Friedrich Prassl wechselt nach Rom
„In unserem Orden ist es üblich, nach sechs bis acht Jahren in Leitungsfunktionen in einer Jesuitenkommunität oder einem Werk des Ordens die Aufgabe und oft auch den Einsatzort zu wechseln“, erklärte Prassl im Kathpress-Gespräch. Sein Vorgänger als Minister und Ökonom am Germanicum in Rom, P. Norbert Frejek SJ, wechselt im Herbst in die Ukraine, um dort ein Exerzitienhaus und Beratungszentrum des Jesuitenordens für Menschen in Not aufzubauen und zu leiten. Eine Neubesetzung sei daher nötig geworden, so der Jesuit.
Das „Pontificum Collegium Germanicum et Hungaricum“ ist eines der ältesten päpstlichen Kollegs in Rom und wurde zur Ausbildung von Seminaristen und Priestern für mehrere europäische Länder gegründet. Germanicum-Rektor ist seit 2021 der österreichische Jesuit P. Gernot Wisser. Prassl wird als „Minister“ in der dazugehörigen Villa San Pastore und der Kirche San Stefano in Rotondo für die Jesuitenkommunität mit vier Mitbrüdern, wie auch für die 31 Studenten aus 24 Diözesen und zehn Ländern sowie für die 26 Mitarbeitenden zuständig sein. Die Aufgabe umfasst neben der „Sorge um alle praktischen Lebensaspekte“ auch die wirtschaftliche Verantwortung für das 1552 gegründete Kolleg.
Neuer Direktor Schumacher
Der neue Kardinal-König-Haus-Direktor Schumacher betonte gegenüber der Wiener Bezirkszeitung „Mein Bezirk“ (Ausgabe 12. Juli 2024), dass das Bildungshaus auch künftig Menschen dabei begleiten wolle, „ihren Platz im Leben zu finden. Und ihre Fähigkeiten und ihre Motivation stärken, sich für andere einzusetzen.“
Schumacher stammt aus Norddeutschland. Nach seinem Noviziat trat er 2014 in den Jesuitenorden ein und war in Innsbruck in der Jugendarbeit tätig, wo er die „Zukunftswerkstatt Innsbruck“ mitbegründet und geleitet hat. Von November 2022 bis Mai 2023 war Schumacher in der Gefängnisseelsorge in einer Strafanstalt auf Rikers Island in New York tätig. Anschließend arbeitete er mit Geflüchteten beim Jesuiten-Flüchtlingsdienst in Uganda. Sein Tertiat, der letzte Ausbildungsabschnitt im Orden, absolvierte er im Libanon und auf den Philippinen, bevor er nun die Leitung des Kardinal König Hauses übernahm.
Quelle: kathpress