Gedenken in Graz: Erster Todestag von Armenpriester Pucher
Anlässlich des ersten Todestages des Grazer Armenpriesters Wolfgang Pucher wird dem Leben und Wirken des VinziWerke-Gründers gedacht. (c) VinziWerke/Miriam Primik
Im Zuge eines Gottesdienstes (Beginn 9.30 Uhr) wird dort am 21. Juli 2024 eine Gedenktafel eingeweiht. Danach laden die VinziWerke zu einem Pfarrcafe ein. Die Nachricht über den Tod von Pucher, der im Vorjahr während seines Urlaubs in Kroatien verstorben war, sei für die Hilfsorganisation erschütternd gewesen. Das erste Jahr ohne ihren Gründer, der sich „für mehr Toleranz und Bewusstsein für armutsbetroffene, wohn- und obdachlose Menschen einsetzte“, sei eine Herausforderung gewesen, erklärte VinziWerke-Obmann Thomas Ferk.
„Nicht nur eine reiche Quelle an Erfahrung und Wissen ist uns mit dem Ableben von Pfarrer Pucher verloren gegangen, sondern auch eine einnehmende Persönlichkeit“, meinte Ferk weiter. Der Lazarist habe es verstanden, Menschen für eine Sache zu begeistern und sie davon zu überzeugen, dass sie durch ihre Unterstützung eine bessere Zukunft für alle schaffen. Nach dem Vorbild des ersten Lazaristen, dem heiligen Vinzenz von Paul, habe auch Pucher sein Leben in den Dienst der Armen gestellt und sich zeitlebens gegen die Ausgrenzung von Benachteiligten in der Gesellschaft eingesetzt.
„Welle der Solidarität“
„Gott sei Dank haben wir in diesem Jahr auch eine enorme Welle der Solidarität erfahren und merken tagtäglich, dass den Menschen der Fortbestand der VinziWerke am Herzen liegt“, so Ferk. Dennoch seien multiple Krisen für den Fortbestand und eine bedarfsorientierte Weiterentwicklung der 40 VinziWerke-Einrichtungen und Projekte herausfordernd.
Die angespannte wirtschaftliche Lage etwa mache sich auch in der Spendenbereitschaft bemerkbar. Zudem bleiben Förderungen „meist auf dem gleichen Niveau und stehen teils enorm gestiegenen Kosten für den Betrieb der Einrichtungen gegenüber“. Ein Satz begegne den VinziWerke-Mitarbeitenden häufig, berichtete Ferk: „Ich hätte nie gedacht, dass mir das passieren kann.“ Da Armut jeden treffen könne, bittet der VinziWerke-Obmann all jene, „denen es möglich ist, um Unterstützung – durch ihre Spende oder ihre Bereitschaft, ein Ehrenamt zu bekleiden“.
Die VinziWerke
Die von Pucher gegründeten VinziWerke unterstützen seit den 1990er-Jahren Menschen, „die aus der Bahn geraten sind und deshalb in Armut leben“, wie er selbst in mehreren Interviews erklärte. Zielgruppe waren und sind u.a. Drogen- und Alkoholabhängige, Obdachlose, Haftentlassene, Bettler. In den mittlerweile 40 Institutionen der VinziWerke in der Steiermark, Wien und Salzburg finden täglich bis zu 450 Personen Unterkunft und 1.700 Personen werden mit Essen und Lebensmitteln versorgt. Im VinziDorf finden etwa ehemals obdachlose und alkoholkranke Personen eine Unterkunft. Abgedeckt werden alle primären Bedürfnisse wie Kleidung, Hygieneartikel und eine warme Mahlzeit am Tag.
Quelle: kathpress