Schlüsselübergabe nach 85-jährigem Wirken in Maria Kirchental
Übergabe der Schlüssel der Wallfahrtskirche von Erzbischof Franz Lackner an Padre Martino, Generalverantwortlicher der Marianischen Gemeinschaft „Oase des Friedens“ © Rudolf Baier
Die beiden Patres der Herz-Jesu-Missionare, Ludwig Laaber MSC und Toni Ringseisen MSC, die zuletzt für die Seelsorge in Maria Kirchental zuständig waren, beendeten ihre Tätigkeit Anfang Juli und wurden von Erzbischof Lackner feierlich verabschiedet. Die neuen Seelsorge-Verantwortlichen – zwei Ordensmänner und drei Ordensfrauen der Marianischen Gemeinschaft „Oase des Friedens“ lud er ein, die Tradition der Gastfreundschaft der beiden Herz-Jesu-Missionare weiterzuführen.
Zwei beliebte Seelsorger: P. Toni Ringseisen (links) und P. Ludwig Laaber (rechts) haben sich zuletzt um die Wallfahrtsseelsorge in Maria Kirchental gekümmert. © Maria Kirchental
Die Marianische Gemeinschaft „Oase des Friedens“ (CMOP) ist innerhalb der katholischen Kirche eine kirchliche Gemeinschaft geweihten Lebens, zu der Männer und Frauen verschiedener Lebenssituationen gehören - sowohl gottgeweihte Personen innerhalb der Gemeinschaft, von denen einige Priester sind, als auch gottgeweihte Personen in der Welt und Ehepaare.
Die Skapulierbruderschaft Maria Kirchental wohnte der Messe bei und veranstaltete im Anschluss eine Prozession. Anlass war unter anderem auch das Skapulierfest der Laiengemeinschaft.
Geordnete Übergabe
Die beiden Patres der Herz-Jesu- Missionare bleiben vorerst noch in Maria Kirchental und werden die Gruppe einführen. Danach geht es für Pater Ludwig in ein Haus des Ordens nach Freilassing. Pater Toni kehrt ins Mutterhaus der Herz-Jesu-Missionare nach Salzburg-Lieferung zurück.
Marianischer Wallfahrtsort
Neben Maria Plain zählt Maria Kirchental zu den beliebtesten Wallfahrtsorten im Salzburger Land. Seit mehr als 300 Jahren pilgern Salzburger, Tiroler, Oberösterreicher und Bayern zu diesem 900 Meter hoch gelegenen Gnadenort zu Füßen der Loferer Steinberge.
Beliebtes Wallfahrtsziel: Der Wallfahrtsort Maria Kirchental verfügt über die meisten Votivbilder in der Erzdiözese Salzburg. © eds_tom
Das Gnadenbild wurde um das Jahr 1400 von einem unbekannten Künstler der Spätgotik für die Pfarrkirche von St. Martin geschaffen. Das Jesuskind auf dem Arm der Gottesmutter trägt einen kleinen Vogel, einen Stieglitz, in seiner linken Hand. Beeindruckt von den vielen Gebetserhörungen, die zu dieser Zeit bereits von einer großen Zahl von Votivtafeln bezeugt wurden, entschloss sich der damalige Fürsterzbischof Johannes Graf von Thun (1643-1709), eine Wallfahrtskirche zu bauen. Die Planung der Kirche übertrug er dem kaiserlichen Hofarchitekten Fischer von Erlach. Unter der Leitung des Baumeisters Stefan Millinger, geboren in St. Martin, haben einheimische Handwerker und Hilfskräfte in nur sieben Jahren, von 1694 bis 1701, den „Pinzgauer Dom“ fertiggestellt.