350 Jahre Maria Plain mit Festwoche gefeiert
In Salzburg wurde von 8. bis 15. August 2024 das 350-jährige Kirchweih-Jubiläum der Wallfahrtsbasilika Maria Plain gefeiert. (c) Herbert Podlipnik
Die Wallfahrtsbasilika Maria Plain Auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Bischofsvikar Gottfried Laireiter und der aus Oberndorf bei Salzburg stammende Wiener Weihbischof Franz Scharl standen Festgottesdiensten vor.
Lackner eröffnete die Festwoche
Lackner stellte zur Eröffnung der Festwoche mit Bittgang und Festgottesdienst die göttliche Dimension der Person und des Wirkens Mariens in den Mittelpunkt. Der Erzbischof hob hervor, es sei wichtig, göttlich-menschliche Ereignisse nicht allein mit irdischen Maßstäben zu messen. So solle das Geschehen der Empfängnis nicht als rein diesseitig-physisches Faktum dargestellt und verstanden werden. Lackner verwies auf das Gnadenbild von Maria Plain; es zeige Maria als „pflegende, tröstende Mutter, die das göttliche Kind zärtlich in ein Tuch hüllt. Eine zutiefst menschliche Geste. Gott vertraut sich in seinem Sohn den armen einer Jungfrau an“, sagte Lackner.
Erzbischof Franz Lackner, der dem Orden der Franziskaner angehört, eröffnete die Festwoche. (c) Herbert Podlipnik
Erzabt Korbinian Birnbacher hob in seiner Festpredigt am 11. August 2024 die „kontinuierliche Glaubens- und Wallfahrtsgeschichte“ von Maria Plain hervor. Die Hinwendung zu Gott über die Gottesmutter Maria habe zahllose Menschen in ihren Schmerzen und Nöten getröstet, was durch Kerzen, Votivgaben und Votivbilder Ausdruck der Dankbarkeit finde.
Geschichte von Maria Plain begann schon während des Dreißigjährigen Krieges
Das Gnadenbild habe bereits eine mehr als 40-jährige Verehrungstradition hinter sich gehabt, als Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg die Kirche 1674 weihte, führte der Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz aus. Die Geschichte von Maria Plain beginne in Wirklichkeit schon während des Dreißigjährigen Krieges: „Der Markt Regen im Bayerischen Wald, in Niederbayern gelegen, wurde im Jahr 1633 von den schwedischen Truppen verwüstet und niedergebrannt. Bei den Aufräumungsarbeiten fand man unter den verkohlten Balken des abgebrannten Bäckerhauses Regner ein Marienbild, beinahe unbeschädigt. Durch dieses Bild schöpften die Bewohner von Regen nach den Schrecken des Krieges und der Vernichtung wieder Trost, Hoffnung und Zuversicht“, erzählte der Erzabt. Über Tauschhandel wurde dieses Bild weitergereicht, nach Salzburg und nach Augsburg, sowie kopiert, bis 1676 das Originalbild wieder nach Salzburg gelangte. 1732 kam es auf den Plainberg zurück.
Erzabt Korbinian Birnbacher stand einer Festmesse am 11. August 2024 in Maria Plain vor. (c) Herbert Podlipnik
„Maria ist uns Vorbild im Gottvertrauen“, betonte Bischofsvikar Laireiter beim Festgottesdienst am 14. August 2024. Von den vielen Feiertagen im Kirchenjahr stechen Marienfeiertage für ihn hervor: „Die Festtage Mariens rufen uns Maria in Erinnerung als Beispiel des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.“ Maria sei ein Vorbild, auch „durch ihr Leben und ihr Dasein für Gott“.
Wallfahrtsbasilika Maria Plain
Die heutige barocke Wallfahrtsbasilika wurde 1671 bis 1673 gebaut und 1674 geweiht vom damaligen Fürsterzbischof Max Gandolf von Khuenburg, ab 1686 Kardinal, der die Kirche samt Besitz der Salzburger Benediktiner-Universität anvertraute. 1824 wurde Maria Plain an St. Peter übertragen. Die Erhebung zur „Basilika Minor“ erfolgte 1952, ein neues Geläute 1959. 30 Jahre später wurde die neue Orgel vom Luxemburger Georg Westenfelder gesegnet. In den 2000er-Jahren erfolgte eine Renovierung außen (2003 bis 2004) sowie innen (2013 bis 2014).
Quelle: kathpress