Missionaretreffen im Südtiroler Kloster Marienberg
Mehr als 60 Ordensleute, Priester, Laienmissionare und Interessierte trafen sich am 22. August 2024 im Südtiroler Kloster Marienberg zum Missionaretreffen. (c) Diözese Bozen-Brixen/Thomas Ohnewein
Bischof Ivo Muser betonte dabei die globale Verantwortung der Kirche und unterstrich die zentrale Bedeutung der Mission: „Die Kirche betreibt nicht Mission, die Kirche ist Mission.“ Derzeit engagieren sich etwa 35 Menschen aus der Diözese Bozen-Brixen in der Mission. Das Missionaretreffen, das jedes Jahr im August stattfindet, hat sich mittlerweile zu einem Forum entwickelt, in dem Erfahrungen geteilt sowie neue Projekte und mögliche Kooperationen besprochen werden. Es ist nicht nur eine Plattform für den Austausch, sondern bietet auch die Möglichkeit, Einblicke in die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen der Missionstätigkeit zu gewinnen.
Jedes Jahr wird beim Missionaretreffen der verstorbenen Missionare, Schwestern und Laien gedacht. 2024 wurde für alle Verstorbenen eine Kerze angezündet. (c) Diözese Bozen-Brixen/Thomas Ohnewein
Der Vormittag begann mit einer Begrüßung durch die Leiterin des diözesanen Missionsamtes, Irene Obexer Fortin, und einem Gedenken an die in den vergangenen zwölf Monaten verstorbenen Missionare und Missionsschwestern. Anschließend erfolgte ein Bericht aus dem Missionsamt, in dem aktuelle Projekte und Herausforderungen vorgestellt wurden.
Finanzierung vieler Projekte gelang
Die Leiterin des Missionsamtes, betonte dabei: „Wir haben die vier Aktionen, die das Missionsamt ausmachen, auch heuer durchgeführt und dadurch die Finanzierung vieler Projekte garantieren können. Die größte Aktion ist das Sternsingen, das im heurigen Jahr wieder ein großartiges Ergebnis erzielt hat.“ Neben dem Sternsingen sind das Fastenopfer, die Christophorusaktion und die Aktion „Ein Bleistift für die Bildung“ die Initiativen, über die das Missionsamt gemeinsam mit verschiedenen Partnern Mittel für Projekte in der ganzen Welt sammelt.
„Die Kirche betreibt nicht Mission, die Kirche ist Mission“, sagte Bischof Ivo Muser beim Missionaretreffen. (c) Diözese Bozen-Brixen/Thomas Ohnewein
Zu den Höhepunkten des diesjährigen Treffens zählten die Berichte der Missionare, Ordensschwestern und Laienmissionarinnen über ihre Tätigkeiten in verschiedenen Teilen der Welt. In seiner Rede betonte Bischof Ivo Muser die missionarische Verantwortung der katholischen Kirche: „Die Kirche betreibt nicht Mission, die Kirche ist Mission.“ Besonders hob er die Bedeutung der Begegnung mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und Ländern hervor, die das kirchliche Leben bereichern und den Glauben stärken.
Persönlicher Kontakt zählt
„Das Allerwichtigste ist die Begegnung. Alles wirkliche Leben ist und bleibt Begegnung“, sagte der Bischof. Gleichzeitig kritisierte er den zunehmenden Individualismus und die Selbstbezogenheit, die sowohl die Gesellschaft als auch die Kirche prägen, und forderte dazu auf, den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zu richten: „Unsere Südtiroler Wirklichkeit – auch unsere kirchliche Wirklichkeit – braucht die missionarische Dimension dringend. Wir beschäftigen uns viel zu viel mit uns selbst.“
Schließlich rief er dazu auf, die Freude am Glauben und am Leben wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken, anstatt ständig über Probleme zu klagen: „Freude am Leben, das wünsche ich mir. Und ich sage es noch einmal, mit Überzeugung und Stolz: Freude darüber, dass ich zu dieser Kirche gehören darf. Die Erfahrung des heutigen Missionaretreffens zeigt: Wir sind zahlenmäßig nicht so viele, aber wenn wir hinhören, ist die Welt da. Und das ist nur möglich im Kontext der katholischen Kirche.“
Quelle: Diözese Bozen-Brixen