SOLWODI: Neue Herausforderungen und Zehn-Jahres-Jubiläum prägten 2023
SOLWODI setzt sich für eine Verbesserung der Stellung von Frauen ein, die in ihren Heimatländern oder in Europa in eine große Notlage bis hin zur Prostitution geraten sind. Auch die Salvatorianerin Sr. Maria Schlackl (l.) kämpft mit vollem Herzblut dafür. (c) Salvatorianerinnen
Das vergangene Jahr sei nicht nur von neuen Herausforderungen geprägt gewesen, sondern auch vom zehnjährigen Jubiläum von SOLWODI Österreich. „Diese Dekade markiert nicht nur unsere Beständigkeit, sondern auch unseren fortwährenden Einsatz und Einfluss in der Unterstützung von Frauen in Notlagen sowie im Kampf gegen Menschenhandel und Gewalt gegen Frauen“, schreibt Salvatorianerin Sr. Patricia Erber, die Vereinsvorsitzende von SOLWODI Österreich im Vorwort des Jahresberichts.
Jahresbericht gibt Einblick in vielfältige Aspekte der Arbeit von SOLWODI
Der Bericht gibt Einblick in die Programme, Projekte, Partnerschaften und Fortschritte des Jahres 2023. Auch die Geschichten und Erfahrungen von Mitarbeiter:innen und unterstützten Frauen werden aufgegriffen. SOLWODI wurde 1985 von Sr. Lea Ackermann in Kenia gegründet. In Österreich gründeten im Jahr 2012 sechs Ordensgemeinschaften den Verein SOLWODI Österreich: Die Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul Wien-Gumpendorf, die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis, die Congregation Jesu, die Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens, die Missionskongregation der Dienerinnen des Heiligen Geistes und die Salvatorianerinnen.
Für die Vereinsvorsitzende von SOLWODI Österreich, Sr. Patricia Erber, war das Jahr 2023 nicht nur von neuen Herausforderungen, sondern auch vom zehnjährigen Jubiläum geprägt. (c) Martin Eder
Das Angebot des Vereins richtet sich an schutzbedürftige Frauen und ihre Kinder, die von Gewalt in Form von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung betroffen sind. Sie sollen stabilisiert, in ihrem Selbstwert gestärkt und vor weiterer Gewalt und Verfolgung geschützt werden. Daher bietet SOLWODI Österreich eine Schutzwohnung sowie eine Beratungsstelle als wichtige Anlaufstelle für ehemalige Bewohnerinnen und andere Betroffene. 34 Frauen suchten 2023 erstmals den Kontakt zu SOLWODI, elf – sechs davon aus Ungarn – konnten in die Schutzwohnung aufgenommen werden.
Insgesamt 17 Frauen wohnten 2023 in Schutzwohnung
Insgesamt wohnten 2023 17 Frauen in der Schutzwohnung, im Jahresdurchschnitt war sie von 7,3 Frauen und 1,6 Kindern bewohnt. Sechs Frauen besuchten Deutschkurse, sieben Frauen nahmen am Arbeitstraining des Vereins „Hope for the future“ teil. Fünf Betroffene hatten schwere psychische Erkrankungen, vier Frauen konnten in eine psychotherapeutische oder psychiatrische Behandlung vermittelt werden. Neun Frauen zogen aus der Schutzwohnung aus, drei davon in eine eigene Wohnung. Vier Kinder zwischen null und vier Jahren lebten in der Wohnung.
Am 8. Februar 2023 feierte SOLWODI Österreich sein zehnjähriges Bestehen. Hier zu sehen: Sr. Maria Schlackl, Sr. Anna Mayrhofer und Sr. Patricia Erber (v.l.). (c) Martin Eder
SOLWODI Österreich finanziert sich ausschließlich aus Spendengeldern. 2023 erhielt der Verein Spenden in Höhe von rund 248.000 Euro, denen Ausgaben von rund 260.000 Euro gegenüberstanden. Das Defizit wurde mit Rücklagen aus den Vorjahren ausgeglichen. Die Freude über Spenden – auch Sachspenden – sei daher immer groß. Hier finden Sie weitere Informationen dazu.
Ein Rückblick auf die Jubiläumsfeierlichkeiten am 8. Februar 2023 im Kardinal König Haus sowie ein Nachruf auf die am 31. Oktober 2023 verstorbene SOLWODI-Gründerin Sr. Lea Ackermann runden den Jahresbericht 2023 ab.
Quelle: SOLWODI Österreich