Wahl 2024: Kirchliches Netzwerk warnt vor „Verrohung der Sprache“ im Wahlkampf
Die Aktion kann online mit einer Unterschrift unterstützt werden: www.verrohung-der-sprache.at
Abwertende und menschenverachtende Äußerungen in Politik, Medien und Gesellschaft würden zunehmend „gesellschaftsfähig“ und „normal“ werden. Der Zusammenhalt in der Gesellschaft sei dadurch in Gefahr, „denn Menschenwürde und Menschenrechte sind Säulen unserer Demokratie und Gesellschaft“, argumentiert das kirchliche Netzwerk. Die Gesprächskultur müsse wieder zur „Wertschätzung und Achtung des Einzelnen“ zurückkehren und so die Demokratie stärken, hieß es.
Probleme sollten angesprochen und diskutiert werden, „aber in einer Art und Weise, die der Würde des Menschen allgemein, des politischen Gegners und andersdenkender Mitmenschen im Speziellen gerecht wird“, formulierte der Zusammenschluss von in der Flüchtlingshilfe aktiven Pfarrgemeinden seine Handlungsanweisung.
Unterstützt wird der Aufruf auch von der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) und Wien, der Caritas der Erzdiözese Wien, von der Österreichischen Ordenskonferenz sowie von Diakonie, SOS Balkanroute, SOS Mitmensch sowie den Theolog:innen Regina Polak, Martin Jäggle und Paul Zulehner sowie von der Sprachsoziologin Ruth Wodak.
Aktion mit einer Unterschrift unterstützen
„Wir laden alle Menschen, die diesen Grundsätzen zustimmen, ein, dies in der Öffentlichkeit, aber auch im privaten Rahmen zum Thema zu machen und eine respektvolle Sprache einzumahnen“, erklärte das Pfarrnetzwerk Asyl auf seiner Webseite. Die Aktion kann auch online mit einer Unterschrift unterstützt werden. Auf der Webseite www.verrohung-der-sprache.at stellt das kirchliche Netzwerk zudem diverses Infomaterial zur Verfügung, um mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, „wie welche Geschichten erzählt werden“.
Auszüge aus der Sozialenzyklika „Fratelli tutti“ (Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft) von Papst Franziskus, der eine Sprache wählt, „die das Thema ‚Flucht und Migration‘ in positiver Weise darstellt“, oder Artikel von Regina Polak und Ruth Wodak sollten dabei laut Aussendung Wissen und Fakten liefern, um zu einer sachlichen Auseinandersetzung mit politischen Themen beizutragen.
Quelle: kathpress